The Wrestler

Drama/Komödie, USA 2008, 109 min

In den Achtzigern hatte der Wrestler Randy „The Ram“ Robinson seine große Zeit, aber vom einstigen Glamour und vom ausverkauften Madison Square Garden zeugen höchstens seine kaputten Knochen und die Narben. Allenfalls noch ein paar Spielzeug-Krieger aus Gummi, die man damals nach seinem Vorbild formte. Schaut man ihm heute ins Gesicht, möchte man meinen, er wäre aus einem Stück erkalteter Lava modelliert worden. Randy schlägt sich eben so durch und er wehrt sich mit Händen und Füßen gegen das längst überfällige Ende seiner Karriere. Er kämpft weiter. Mit wehenden Haaren fliegt er durch den dreckigen Wrestling-Ring, in heruntergekommenen Läden, nur um nicht zugeben zu müssen, dass sein Vulkan mittlerweile erloschen ist. Es dauert eine ganze Weile, ehe Randy begreift, dass er sich etwas vormacht. Dabei müsste er es eigentlich besser wissen. Letztlich bestand sein ganzes Leben nur aus Schaukampf, aus abgesprochenen Tricks, eingeübten Griffen oder aufgepumpten Muskeln. Alles Show, alles ein Fake, aber so schön anzuschauen. Es ist wie im Kino. Jeder weiß es, und doch starren alle voller Sehnsucht auf die Leinwand. Das ist die Magie. Und ganz besonders in diesem Fall, wenn das Kino vom richtigen Leben hart am Kinn getroffen wird. Sicher hätten Dutzende in die Jahre gekommene Schauspieler diese Rolle bekommen können, aber es gab nur einen einzigen, der bereits sein halbes Leben lang für diesen Kampf trainiert hatte. Mickey Rourke. Der in jeden Ring gestiegen ist und sich hat verprügeln lassen. Egal, ob als Mickey Rourke, oder unter Namen wie Johnny Handsome oder Rumble Fish, im Hinterhof von Bukowskis Bar oder auf dem Schlachtfeld der IRA, Mickey Rourke wählte immer die Rolle des einsamen Kämpfers, der zuallererst gegen sich selbst kämpfte. Jetzt war es Zeit, dass er jemanden traf wie diese Cassidy. Die ihm sagte, dass es vorbei ist.
W. Larsen

Buch: Robert D. Siegel

Regie: Darren Aronofsky

Darsteller: Mickey Rourke, Evan Rachel Wood, Marisa Tomei, Ajay Naidu, Judah Friedlander, Marcia Jean Kurtz, Todd Barry, Wass M. Stevens

Musik: Clint Mansell

Produktion: Protozoa Pictures, Darren Aronofsky, Scott Franklin

Bundesstart: 26.02.2009

Start in Dresden: 26.02.2009

FSK: ab 12 Jahren