Die Herzogin

Drama, Großbritannien/Italien/Frankreich 2009, 110 min

Jaja, Keira Knightley. Nach der »Fluch der Karibik«-Serie, »Abbitte« und »Stolz und Vorurteil«, um nur einige zu nennen, können sie sich einige Leute kaum noch ohne aufwändige Kleider und Korsagen vorstellen. Warum auch, hat sie doch darin nicht nur eine hervorragende Figur, sondern auch noch ihre größten Erfolge. Grund genug für Regisseur Saul Dibb, die gute Frau Knightley in seinem neuen Film »Die Herzogin« mit der Hauptrolle zu beehren. Sie spielt die Rolle von Georgiana, der Herzogin von Devonshire im England des achtzehnten Jahrhunderts. Diese Dame gab es wirklich und sie war der Inbegriff heutiger „It-Girls“. Dies bedeutet, sie war ungeachtet ihrer persönlichen Leistungen ungemein populär beim Volk und der feinen Gesellschaft. Ihre Modeentscheidungen waren Gesetz und jeder Mann mit einem Hauch Sehkraft war in sie vernarrt. Fast jeder. Ihr eigener Ehemann (großartig Ralph Fiennes) bevorzugt es, seine Zeit lieber mit seinem Hunde und mit Mätressen zu verbringen. Sein einziges Interesse an der meistbewunderten Dame im Land liegt in dem männlichen Erben, den sie ihm schenken soll. Nicht dass dies nicht schon verwerflich genug sei, nimmt er sich alsbald auch noch Georgianas beste und einzige Freundin als eine Art Zweitfrau. So hintergangen und gekränkt, stürzt sich Georgiana in eine folgenschwere Affäre mit dem aufstrebenden Politiker Charles Grey, dessen politische Botschaft lustiger Weise „Wechsel“ bzw. „Change“ ist. Auf dass das Leben in diesem Fall mal nicht die Kunst imitiert…
José Bäßler