Buddenbrooks

Drama, Deutschland 2008, 150 min

Geht es um das Wohl und Wehe einer Firma, dann sollten alle an einem Strange ziehen. Handelt es sich dabei um ein Geschäft von einiger Größe, sind Haltung und bedingungsloser Gehorsam unerlässlich, um das Firmenvermögen und das Ansehen der Familie nicht zu schmälern. Schließlich wollen es die Buddenbrooks im Leben zu etwas bringen. Wollen bei Tage die prallen Getreidesäcke vermehren und bei Nacht strahlende Feste feiern. Konsul Jean Buddenbrook führt seine Familie mit derselben eisernen Hand, mit der er das Unternehmen zu dem gemacht hat, was es im prosperierenden Lübeck Mitte des 19. Jahrhunderts darstellt. Ein angesehenes Imperium, dessen Familie von frommer Dankbarkeit und dessen Unternehmen von unnachgiebiger Härte beim Ergreifen des eigenen Vorteiles zeugen. Neben diesen beiden Lebensprinzipien befolgen die Buddenbrooks auch noch eine stattliche Reihe anderer, teils obskurer Regeln. Wenigstens einige von ihnen, und das auch nur solange, bis geschäftliche Ziele und privates Glück hoffnungslos auseinander fallen. Tony's Zweckehe mit dem Hause Grünlich steht im emotionalen Mittelpunkt der stattlichen Neuverfilmung des Thomas-Mann-Romanes. Dank der erfahrenen Regiearbeit von Heinrich Breloer glänzen die erstklassigen Darsteller, allen voran Armin Mueller-Stahl (Jean) und Iris Berben (Elisabeth), sowie Jessica Schwarz als Tony ebenso vortrefflich, wie die historischen Schauplätze der alten Hansestadt Lübeck sich in das bunte Treiben einfügen. Dabei tragen sich in den geschäftigen Gassen Lübecks dieselben Rivalitäten niederer Art zu, wie sie auch auf den rauschenden Ballfestivitäten hinter vorgehaltenen Händen bzw. verschlossenen Türen abgewickelt werden. Nur verdecken hierbei glänzende Lüster und bebende Busen oder Haltung und Disziplin den Blick auf das eitle Streben.