Die Anruferin

Drama, Deutschland 2007, 84 min

Irm (Valerie Koch) Anfang 30 verrichtet resolut tagaus, tagein ihre freudlose Arbeit in einem Waschsalon, unterdrückt ureigenste Bedürfnisse und Wünsche, ist für andere da, aber nicht für sich selbst. Sie lebt mit ihrer kranken, bettlägerigen Mutter zusammen, die nicht mehr sprechen kann, aber sie immer noch fühlen lässt, dass Irms lange verstorbene Schwester stets ihre Lieblingstochter war. In ihrer Isolation erfindet Irm ein anderes Leben, wo sie Bedeutung hat und die Menschen ihr zuhören: Per Telefon verwickelt sie wildfremde Frauen immer tiefer in erfundene Schicksale, gibt sich als sterbenskrankes Kind aus und genießt deren Entsetzen, wenn sie als gramgebeugte Mutter die Nachricht vom Tod der erfundenen Patientin überbringt. Doch da gerät sie mit ihrem Spiel an Sina (Esther Schweins), eine selbstbewusste, lebensoffene und kommunikationsfreudige Frau. Unverhofft wird der hohe Zaun ihrer Einsamkeit von einem realen Menschen bestürmt. Zaghaft bahnt sich eine Freundschaft an. Irm beendet ihre nächtlichen Anrufe und kümmert sich noch intensiver um die sterbende Mutter, mit der sie sich schließlich versöhnt. Trotz Sympathie füreinander verstrickt sich Irm bei Sina immer tiefer in ein Netz von Widersprüchen und Fantastereien. Schließlich outet sie sich als nächtliche, kindliche Anruferin. Geschockt bricht Sina den Kontakt zu Irm ab. Nach einem gewissen zeitlichen Abstand beginnt Sina die echte Existenz ihrer seltsamen Freundin zu erforschen und versucht eine neue Annäherung…
Eine Geschichte, die wie ein geheimnisvoller Thriller beginnt und sich dann schleichend zu der Chronik einer ungewöhnlichen Freundschaft wandelt.