Jellyfish - Vom Meer getragen

Drama, Frankreich/Israel 2007, 82 min

Am Strand von Tel Aviv hockt ein frisch vermähltes Paar, das eigentlich in die Flitterwochen gehört, in einem Hotel. Die Braut brach sich ein Bein. Na wenigstens sind die beiden am Meer, möchte man zum Trost anheben, und verbringen ihre Zeit nicht zu Hause. Eine Pflegerin philippinischer Herkunft dagegen sollte besser daheim bei ihrem Sohn sein. Ihm fehlt die Mutter. Aber ihr fehlt zur Heimkehr das nötige Geld. So versorgt sie ein wenig die grantige, alte Dame. Das Meer schwappt ins Zimmer. Und am Strand läuft ein kleines Mädchen in die Arme von Batya, einer jungen Frau, der alles entgleitet. Ihren Freund konnte sie nicht festhalten, ihr Zimmer versinkt ganz langsam und später wird sie ihren Job verlieren.
In den Kurzgeschichten von Etgar Keret finden sich immer ein paar Sachen, die nicht da sind wo sie hingehören. Sie handeln von Menschen, deren Leben sich hier ein wenig auflöst, herum schwebt und irgendwo ein Stück weiter an einen anderen Strand gespült wird. Als lebten sie innerhalb der Dünung. Wo das Treibgut solange auf und ab wogt, bis wieder eine von diesen großen Wellen kommt. Der frisch vermählte Bräutigam verliert die Fassung, weil er wegen der Unzufriedenheit seiner Braut dreimal das Zimmer wechseln muss, während Batya, die junge Frau, der alles entgleitet, das kleine Mädchen nicht eher wiederfinden kann, bevor sie nicht in der Lage ist, sich ihrer eigenen Kindheit zu erinnern. Ganz langsam offenbart das Treibgut seine Konturen, formen sich die verschiedenen Geschichten in einer Art und Weise, dass man sie umarmen mag. Donnernd überschlägt sich die nächste Woge am Strand von Tel Aviv und die Schriftstellerin überlässt dem Brautpaar erst die Hochzeitssuite und dann einen Abschiedsbrief. Batya, die junge Frau, der immer alles entglitten ist, findet das kleine Mädchen wieder. Und auch die alte Dame kann schließlich nicht mehr anders, sie muss endlich mal jemanden umarmen.