Nach 7 Tagen - Ausgeflittert

Nichts gegen Ben Stiller, aber manchmal frag ich mich schon, warum mir die Redaktion immer solche Filme auf meinen New Yorker Schreibtisch kracht. Gern würde ich auch mal einen Lars von Trier und seine parkinsonsche Kameraführung zur Sau machen und dies als Kropf der Filmgeschichte anprangern. Nun gut. Trotzdem möchte ich Ben Stiller mal als abartigen Psychopathen erleben wollen, etwa als Armin Meiwes von L.A. oder so. Ben würde das sicher auch gern wollen, aber sicherlich darf er das nicht und man würde ihm womöglich nicht so viel Geld bezahlen wie für den ewigen Junggesellen. Also, auch hier wieder: Junggeselle Eddie, wie schon erwähnt, Ben Stiller, ist irgendwie noch nicht reif für den Bund des Lebens, doch sein Vater (Vater Stiller) und sein bester Freund Mac (Rob Corddry) gehen ihm gehörig auf den Sack, doch endlich mal in den Hafen der Ehe einzulaufen. Schwuppdiwupp wird bei der Nächsten gleich ordentlich mit der Hochzeitsglocke gebimmelt und zack, schon ist Eddie verehelicht. An der schmucken Blondine Lila (Malin Akerman) ist auch erstmal alles sehr erfreulich, bis diese sich zu erinnern scheint, dass sie eigentlich ein ganz schön orthokonöses Luder ist. Heißt, Lila macht keine Pause und ist eine saufende, Nasenscheidewand durchkokste, jedes verblödete Lied aus´m Radio mitsingende sowie andere Pein- und Unaussprechlichkeiten nicht auslassende Dre… na Sie haben recht, das würde jetzt hier zu weit führen, da auch Minderjährige ungehinderten Zugriff zu dieser KINOKALENDER-Ausgabe haben. Weiterhin aber entpuppt sich die Frau mit dem farbenfrohen Namen geradezu zu einer sexsüchtigen Sexathletin, was dann auch keinen Spaß mehr macht. Als Lila sich ordentlich das Gesicht in der mexikanischen Sonne verbrannt hat, bekommt Eddie endlich etwas wohlverdiente Ruhe an der Hotelbar. Wie es der Herrgott so manchmal will, kommt er dort mit der erfrischend natürlich und bodenständigen Miranda (Michelle Monaghan) ins Gespräch, einer locker fluffigen Highschool-Lehrerin. Ratzi Fatzi hat sich Eddie auch schon ganz sehr in Miranda verliebt, von der er mit großer Gewissheit weiß: Das ist die Richtige. Wie nun aber wieder alles gerade- und umbiegen? Bis zur Entwirrung dieser Zwischenmenschlichkeiten rappelt´s noch ordentlich im Karton und kein Sehorgan bleibt trocken. Nach nunmehr 9 Jahren haben Ben Stiller und die Farrelly-Brüder nach ihrem Welt-Brüller »Verrückt nach Mary« endlich wieder einen gemeinsamen Film geschaffen, der so einiges hoffen lässt, und ich genehmige mir erstmal ein stilles Wasser, setze mir meine Ray Ben auf und geh bisschen im Central Park spazieren.
Beste Grüße aus New York, Euer Ray van Zeschau