TRAILER

Moonage Daydream

Dokumentation, USA 2022, 129 min

»Moonage Daydream« ist eine beeindruckende Reise in den Sound and Vision von David Bowie und lässt Fans und Nicht-Fans verblüfft zurück über sein kreatives Genie im Laufe seiner 50-jährigen Karriere. Die Dokumentation ist anders als vieles, was man bisher gesehen hat und unter dem Genre Dokumentation einordnen würde. Autor und Regisseur Brett Morgen (»Cobain: Montage of Heck«) schuf eine umwerfende Sinneserfahrung, die den Zuschauer auf eine audiovisuelle Odyssee durch Bowies Karriere und seine künstlerische Vision mitnimmt. Auf spannende Art präsentiert er einen Mann, der sich schon immer den Fesseln der Zeit widersetzte, sei es wegen des Genderfucks, seiner zukunftsweisenden Lyrik oder seiner ständig wechselnden Persona. Es ist vielleicht nicht die ausführliche Filmbiografie, die sich Kinogänger über David Bowie gewünscht hätten, aber es ist definitiv ein Film, den der Thin White Duke selbst geliebt hätte: spielerisch, intelligent und eine herrlich eindringliche, kaleidoskopische Untersuchung - weniger von Bowies Leben hier auf der Erde, sondern von jenem Leben, das in seinem Kopf und Herzen stattfand und das ihn dazu animierte, jene Kunst zu schaffen, die uns auch in Jahrzehnten noch begeistern wird. Statt geradlinig Bowies Leben zu erzählen, geht es tatsächlich mehr um eine sinnliche Erfahrung, in der man sich mit Ziggy Stardust als Anker durch dessen chaotische Welt tastet. Es ist ein Trip, ein Erlebnis - und wer jetzt noch kein Fan ist, sollte es nach »Moonage Daydream« hoffentlich sein. Wer allerdings schon jetzt zu den Bowie-Jüngern gehört: Schnallt Euch an. Das wird eine wilde Reise!
Viktoria Franke