Willenbrock

Drama, Deutschland 2004, 105 min

Andreas Dresen verfilmt Christoph Heins gleichnamigen Roman »Willenbrock«: Bernd Willenbrock (Axel Prahl) ist Gebrauchtwagenhändler in Magdeburg - ein Mann in den besten Jahren, der es zu etwas gebracht hat. Er besitzt, wovon andere nur träumen, hat eine schöne Frau, eine Geliebte, ein neues Eigenheim und ein Landhaus in der freien Natur. Dank Jurek, einem erfahrenen Automechaniker aus Polen, und Krylow, einem Russen, der jeden Monat gleich mehrere Wagen vom Hof fahren lässt, laufen seine Geschäfte prächtig. Die wiederholten Einbrüche auf dem Autohof können Willenbrocks gute Laune nicht stören. Vielmehr macht es sich der routinierte Frauenheld zur Aufgabe, die hübsche Tochter seines Nachtwächters zu erobern und darüber nicht zu vergessen, seiner Ehefrau Susanne (Inka Friedrich) durch regelmäßige Blumensträuße und Präsente die ihr gebührende Aufmerksamkeit zu schenken.
Als Willenbrock und seine Frau eines nachts in ihrem Landhaus von Einbrechern brutal überfallen werden, gerät die geordnete Welt des unbekümmerten Lebemannes binnen weniger Minuten ins Wanken. Obwohl sich die beiden retten können, gelingt es ihnen nicht, den Vorfall zu vergessen. Mit aller Kraft versucht Willenbrock, die Ordnung in seinem Leben wiederherzustellen. Als er erfährt, dass die gefassten Einbrecher wieder auf freiem Fuß sind, installiert er im Haus eine Alarmanlage - doch weder die Polizei noch seine überstürzten Aktionen können ihm und seiner Frau die bislang gewohnte Sicherheit zurückgeben…
Von Christoph Hein für die Adaption seines Romans mit völliger Freiheit versehen, kommt nach »Halbe Treppe« Andreas Dresens nächster Spielfilm mit Tiefgang ins Kino. Hautnah an seinen Figuren, allen voran seinem grandiosen Hauptdarsteller Axel Prahl als Willenbrock, inszeniert er eine psychologisch feinfühlige Geschichte. Nicht ohne humorvolle Momente ist »Willenbrock« ein Film, der die Verantwortung des Einzelnen in den Zeiten sozialer Brüche, die Sicherheitsbedürfnisse und Verletzbarkeit des Individuums, aber auch die ganz normalen Hoffnungen, Sorgen und Nöte des Alltags - Liebe und Untreue, Vertrauen und Verrat - thematisiert.
Bevor wir uns am Samstag, dem 19. März, 20.00 Uhr darauf freuen, Regisseur Andreas Dresen ein weiteres Mal persönlich in der Schauburg zu begrüßen, präsentieren wir »Willenbrock« bereits vor dem Bundesstart am Donnerstag, dem 10. März, 20.00 Uhr im Rahmen einer Preview.