Kinsey

Drama, USA 2004, 119 min

Kinsey ist ein Film über den amerikanischen Sexualforscher Alfred C. Kinsey. Damals weltberühmt, heute fast vergessen, zeichnet Regisseur Bill Condon (erhielt den OSCAR ‘98 für das Drehbuch zu »Gods and Monsters«) ein sensibles und humorvolles Porträt des Wegbereiters der sexuellen Revolution.
Zwanzig Jahre lang leidet Kinsey (Liam Neeson - »Schindlers Liste«) unter dem Leben mit seinem streng religiösen, dominanten und restriktiven Vater (John Lithgow), der absoluten Gehorsam und ein moralisch untadeliges Verhalten fordert. Gebetsmühlenartig predigt er mit zum Teil absurden Theorien gegen die Verderbtheit der Gesellschaft und die technischen Errungenschaften, die sie gefördert haben - von der Glühbirne bis zum Reißverschluss. Es gelingt ihm, sich zu befreien, er studiert Biologie und Psychologie, doziert an der Uni und heiratet die Naturwissenschaftlerin Clara (Laura Linney). Nach zwanzig Jahren Insektenstudie wird er auf ein sträflich vernachlässigtes Thema aufmerksam. Erstaunt über das enorme Wissensdefizit seiner Studenten hinsichtlich der menschlichen Sexualität, beginnt er, akribisch zu forschen. Er befragt 18.000 Amerikaner. Dabei zieht Kinsey auch durch Schwulenbars und beginnt eine Affäre mit einem Studenten (Peter Sarsgaard), worunter seine Frau immens leidet. 1948 veröffentlicht er sein Buch »Das sexuelle Verhalten des Mannes«, was ein riesiger Erfolg wird. Bei seinem nächsten Projekt werden ihm unzählige Steine in den Weg gelegt. Sein Volk erhebt sich gegen ihn. Er unterschätzt den Konservatismus und die menschlichen und emotionalen Reaktionen und das Chaos, welches er mit der Theorie des Ideals der freien Liebe stiftet.