Das Phantom der Oper

Musikfilm, USA/Großbritannien 2004, 143 min

Im Paris des 19. Jahrhunderts treibt ein mysteriöser Unbekannter, der sein entstelltes Gesicht hinter einer Maske verbirgt, in den finsteren Katakomben der Oper sein Unwesen. Er verliebt sich in die junge Sopranistin Christin und offenbart sich ihr. Mit seiner zweifelhaften Hilfe wird sie zum Bühnenstar, doch seine Liebe zu erwidern vermag sie nicht. Zwangsläufig kommt es zu dramatischen Szenen in und unter der Oper.
Häufiger als ein Dutzend Mal ist dieser Klassiker der Kriminalliteratur verfilmt worden. Andrew Lloyd Webber schuf eine umjubelte und von Fans in aller Welt verehrte Musical-Fassung. Und er tat, was er bei fast allen seinen Musicals tat, er wartete, bis Ruhm und Kasse an der Bühne abflauten und gab erst dann die Rechte zur Verfilmung frei. Nun endlich liegt die kongeniale Kinofassung von Joel Schumacher vor. Sie spaltet die Kritiker und wird wohl auch die Zuschauer spalten. Jene, die sich noch nie ernsthaft für Webber begeisterten, schwatzen herablassend von Kitsch und Film, der wohl ihrer Schwiegermutter gefallen würde.
Aber allen, die seit Jahrzehnten über »Jesus Christ«, »Cats« und »Evita« den Spuren Webbers durch alle Musical-, Opern- oder Operettenhäuser gefolgt sind, sei dieser Film vorbehaltlos empfohlen. Schöner als Schumacher hätte man dieses Stück nicht verfilmen können. Genießen Sie es und überreden Sie niemanden, der seine sentimentalen Gefühle mittlerweile im hektischen Altags-Job-Medien-Handy-Shopping-Trott begraben hat. Solch eine/r verdirbt nur das herrliche Erlebnis. (f.a.)