Agnes und seine Brüder

Drama, Deutschland 2004, 115 min

Ein exzentrischer Familienvater - drei Brüder mit völlig unterschiedlichen Charakteren - die unstillbare Sehnsucht nach Liebe und die Suche nach dem richtigen Weg zum persönlichen Glück: Hans-Jörg, verschüchtert und voyeuristisch, hat wenig Glück bei den Frauen. Seine Stellung als Hilfsbibliothekar dient ihm dazu, junge Studentinnen zu beobachten. Nach der Arbeit besucht er eine Selbsthilfegruppe für Sexsüchtige - dabei sehnt er sich doch eigentlich nur nach einer Frau, die ihn liebt und mit ihm lebt.
Seinem Bruder Werner scheint hingegen vordergründig alles zu glücken: Der erfolgreiche Aufsteiger und Grünen-Politiker hat es geschafft, besitzt eine schicke Villa, eine Familie, einen Fahrer und einen Hund. Doch hinter der schönen Fassade bröckelt es gewaltig: Seine Frau Signe liebt ihn nicht mehr, sein pubertierender Sohn Ralf nutzt jede Gelegenheit, um sich gegen Papa aufzulehnen und bei seinem politischen Kampfthema, der Einführung des Dosenpfands, pfeift ihm der Gegenwind sogar von den eigenen Parteifreunden entgegen.
Bleibt schließlich Agnes, die jüngste der drei, die früher einmal ein Mann war und nun als sensible Tänzerin durch die Nacht treibt. Nachdem sie von ihrem eifersüchtigen Freund aus der Wohnung geworfen wird, lernt sie in einer Bar Roxy kennen, eine ältere Frau, die mit ihr die Einsamkeit teilt. Bei ihr findet Agnes nicht nur Unterschlupf, sondern auch Geduld, Toleranz und Vertrauen…
Nach »Der alte Affe Angst« überrascht Regisseur Oskar Roehler (»Die Unberührbare«) nun mit einer zutiefst menschlichen Familiengeschichte: Voller Leidenschaft, Poesie und Humor erzählt er von drei Brüdern und stellt deren Suche nach Liebe mit absurden wie realistischen Momenten in den Mittelpunkt seiner Geschichte. Mit trefflich aktuellen gesellschaftspolitischen Seitenhieben und Zwischentönen ist »Agnes und seine Brüder« emotionales Kino, das mit Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup, Tom Schilling, Katja Riemann, Vadim Glowna, der Neuentdeckung Martin Weiß und zahlreichen Gästen hochkarätig besetzt ist.

Buch: Oskar Roehler

Regie: Oskar Roehler

Darsteller: Moritz Bleibtreu, Herbert Knaup, Martin Weiß, Tom Schilling, Katja Riemann

Kamera: Carl-Friedrich Koschnick

Musik: Martin Todsharow

Bundesstart: 14.10.2004

Start in Dresden: 14.10.2004