Ässhäk - Geschichten aus der Sahara

Dokumentation, Schweiz/Niederlande/Deutschland 2003, 105 min

Zwischen Hitze und Kälte, der Großartigkeit des Sternenhimmels und dem beschränkten Licht eines Wüstenfeuers haben sich die Tuareg in der Weite der Sahara eingerichtet und pflegen noch heute ihre Liebe zu Schönheit, Musik und Poesie. Ein Tuareg-Nomade auf der Suche nach seinem entlaufenen Reitkamel führt durch Sand- und Gesteinsformationen zu den Brunnen, Lagerstätten und Märkten seines sagenumwobenen Volkes. Der Geschichtenerzähler Ibrahim Tshibrit bewahrt die mündliche Überlieferung seines Stammes und erklärt, dass seine „Lügengeschichten“ irgendwann zur Wahrheit würden. Der Marabut, als Heiliger verehrt, ist der Hüter einer Jahrhunderte alten Moschee und vorislamischer Bräuche. Er gewährt Einblick in sein Wirken, zum Beispiel bei der Zubereitung eines Heiltranks aus Korantexten. Und wir begegnen Tuareg-Frauen und -Mädchen, die noch immer den Rhythmus des Zusammenlebens in den Händen haben. Durch das Spiel des Imzâd, der einsaitigen Geige, rufen sie den Männern die Werte ihres Volkes in Erinnerung, das vielleicht nur unter dem Schutz der Wüste bis heute überleben konnte. Die Tuareg führen uns ein in eine Welt, wo „Ässhäk“ - der Respekt vor anderen Menschen, die Geduld und ein achtsames Miteinander - als oberstes Leitmotiv gelebt wird.
Die Kamera von Pio Corradi versucht, das Wesen der ursprünglichen Beziehung von Mensch und Natur einzufangen. Die harten, stillen und beeindruckenden Bilder einer immer gleichen Landschaft ohne Horizont sind mehr als nur der Rahmen der erzählten Geschichte.

Buch: Ulrike Koch

Regie: Ulrike Koch

Kamera: Pio Corradi

Musik: Harry de Wit

Produktion: Catpics, Pegasos, Artcam The Nederlands, SRG SSR, Alfi Sinniger, Karl Baumgartner, Ernst Szebedits, Gerard Huisman

Bundesstart: 24.06.2004

Start in Dresden: 08.07.2004