La mala educación - Schlechte Erziehung

Drama/Thriller, Spanien 2004, 106 min

Nach seinen weltweit preisgekrönten Filmerfolgen »Alles über meine Mutter« und »Sprich mit ihr - Hable con ella« kommt nun der wohl persönlichste Streifen des Spaniers Pedro Almodóvar in die deutschen Kinos. Als Eröffnungsfilm des diesjährigen Filmfestivals in Cannes von der Kritik hochgelobt, erzählt »La mala educatión - Schlechte Erziehung« eine hochspannende, melodramatische Geschichte: Der junge Regisseur Enrique Goded ist auf der Suche nach einem geeigneten Filmstoff, als ihn überraschend ein Mann besucht, der sich als sein Jugendfreund Ignacio ausgibt. Gemeinsam besuchten die beiden in ihrer Kindheit ein Internat und teilten damals viel. Zu viel - den Enrique wurde der Schule verwiesen, als Schulleiter Pater Manolo die zarte Liebe der beiden Knaben entdeckte. Zuvor hatte der sich selbst leidenschaftlich zu Ignacio hingezogene Pater die ungleiche Dreiergruppe über Grenzen hinweg in ein düsteres, verbotenes Gebiet geführt.
Ignacio überlässt Enrique bei seinem Besuch eine selbst verfasste Novelle, die jene Kindheitserinnerungen enthält und zur Grundlage von Enriques neuem Film werden soll. Die Umsetzung des Stoffes entwickelt sich für Enrique zur kriminalistischen Wahrheitssuche mit fatalen Folgen. Denn ihm wird bald klar, dass der vermeintliche Ignacio ein ganz anderer ist…
»La mala educatión - Schlechte Erziehung« ist ein „typischer“ und gleichzeitig völlig überraschender Almodóvar, in dem die Protagonisten fast ausschließlich männlicher Natur sind.
Seine vielschichtige Geschichte verbindet neben spanischer Melodramatik und dunklen Film-Noir-Klängen, sozialer Anklage und schwulem Bewusstsein auch Selbstreflexionen über den Prozess des Filmemachens. Neben den bekannten Schauspielern Gael García Bernal (»Amores Perros«) und Fele Martínez (»Die Liebenden des Polarkreises«) findet Almodóvar für seinen Film erneut wunderbar unverbrauchte Gesichter. Wie eine Matrioschka verschachtelt, ist »La mala educatión - Schlechte Erziehung« wiederum ein leidenschaftliches Werk - schonungslos, sinnlich, verstörend und schön.