Kroko

Drama, Deutschland 2003, 92 min

Cooler geht's nicht: Kroko ist die Chefin einer Berliner Straßenbande. Mit ihren langen blonden Haaren, ihrem lässigen Outfit und dem sonnenbankgebräunten Teint ist sie bei den Jungs ihrer Clique heiß begehrt und darf bei Kaufhausdiebstählen oder ähnlichen Aktionen die Anweisungen geben. Daheim kommt die alleinerziehende Mutter mit ihrer Tochter schon lange nicht mehr klar. Kroko stört das wenig - sie braucht ihr Zuhause sowieso nur zum Schlafen und Schminken. Die gerade 16-jährige gibt Gas im Leben und in einem fremden Auto. Als sie dabei einen Passanten anfährt, wird sie vom Gericht zu 60 Stunden Sozialdienst in einer Behinderten-WG verurteilt. Kroko empfindet diese Arbeit als Zumutung und zeigt ihren Zorn offen. Zwei Welten prallen aufeinander, als Kroko angewidert ihren Dienst antritt und der Sozialarbeiter ihr die Bewohner vorstellt. Was in ihrer Clique verpönt ist, gehört hier zur Tagesordnung: Gefühle werden sofort gezeigt - und sie sind vor allem echt. Als Kroko nur wenige Zeit später aus Spaß einen Rollstuhlfahrer mit Alkohol abfüllt und den Epileptiker damit fast in den Tod treibt, scheint schließlich alles zu spät zu sein. Und doch löst diese gedankenlose Tat in Kroko etwas aus. Ganz langsam beginnt sie erste kleine Dinge in ihrem Leben zu verändern…
Ambitioniertes deutsches Kino: Mit ihrem ersten Langspielfilm »Kroko« hat sich Regisseurin Sylke Enders in ein jugendliches Milieu begeben, das sie auf der Leinwand konsequent authentisch widerspiegelt. Ihre zahlreichen Erfahrungen im Bereich der Tanz-, Theater- und Amateurfilmarbeit kommen ihren Film dabei ebenso zugute wie die langjährige Arbeit mit Laiendarstellern.