Nicholas Nickleby

Drama, USA/Großbritannien/Deutschland/Niederlande 2002, 132 min

Bereits dreimal wurden die Abenteuer des Nicholas Nickleby verfilmt, nun versuchte sich „Emma“- Regisseur Douglas McGrath an dem Roman von Charles Dickens. Und das bedeutet: es gibt nicht nur ein Wiedersehen mit dem sympathischen Jamie Bell, Hauptdarsteller aus „Billy Elliot“, sondern wir dürfen in dieser kostümreichen Adaption wahrlich einige der fabelhaftesten Schauspieler Englands in ihrer Kunst erleben.
Der neunzehnjährige Nicholas (Charlie Hunnam) verlässt mit seiner Mutter und seiner Schwester Kate das idyllische Zuhause im viktorianischen England des 19. Jahrhunderts, nachdem sein gutmütiger aber unrühmlicher Vater verstorben ist, ohne der Familie etwas für den Lebensunterhalt zu hinterlassen. Beim Bruder des Vaters, dem wohlsituierten Onkel Ralph (Christopher Plummer), wollen die drei Hilfe erbitten. Der böswillige Bankier jedoch empfindet ein Vergnügen daran, seine Verwandten zu demütigen. Alsbald schickt er seinen Neffen in ein abgelegenes Schulheim, dort soll sich Nicholas als Lehrer betätigen. Das Heim allerdings wird von den Squeers betrieben, einem grausamen, gierigen Ehepaar, das seine Schutzbefohlenen quält und in Dreck und Hunger dahinvegetieren lässt. Besonders Smike (Jamie Bell) wird immer wieder Opfer der Squeers, und so versucht Nicholas zu helfen, indem er mit Smike die Flucht plant.
Unterdessen muss sich Kate den zuhälterischen Bestrebungen ihres Onkels entziehen, der sie gern nach seinen Wünschen verkuppelt sähe.
All diese traurigen Begebenheiten aber werden immer wieder vom Leben überrascht, von Momenten der Komik und einigem Augenzwinkern, so dass den Zuschauer ein opulentes Epos erwartet, eine unterhaltsame Literaturverfilmung, stets nah am Märchen.