Narren
Leidenschaft, Schuld, Liebe und Tod im Karneval: In der Flut trunkener Narren verliert Roman den Halt und seinen Glauben an die große Liebe. Surreal und absurd wirken auf Roman die Szenen im Karneval. Narren tauchen hinter Straßenecken auf, kommen schwankend, bedrohlich näher. In ihrem Verhalten sind sie ihm fremd und unberechenbar. Der Karnevalsprinz samt Gefolge steht am Rheinufer, redet von Tinnitus und Termindruck und schenkt Roman Schokolade. Sein Chef zwingt ihn zum Du und nennt sich Gerhard. Der Polizist füttert sein wanderndes Blatt, eine Riesenheuschrecke, und fühlt sich während des Karnevals nicht zuständig. Hinterlassenschaften in der Kloschüssel sind versteckte Botschaften. Die tote Oma darf sich mit umgehängtem Eisbärenfell doch noch den Umzug anschauen, und am Ende grüßt sie Roman aus dem Jenseits.
In dieser fremdartigen Welt droht Roman dem Wahnsinn zu verfallen. Seine Wahrnehmung beginnt, sich zu verzerren: Albtraum und Wirklichkeit werden für ihn ununterscheidbar. Nur ein Opfer kann ihn retten.
Ein surreales, kafkaeskes Psychodrama vor dem Hintergrund des Ausnahmezustandes Karneval. Ein Film in der Tradition großer surrealistischer Meisterwerke.
Buch: Ingo Haeb
Regie: Tom Schreiber
Darsteller: Christoph Bach, Viktoria Deutschmann, Hannelore Lübeck, Markus John, Christian Tasche, Waldemar Kobus, Lutz Schmidt, René Haustein, Nicholas Bodeux, Arved Birnbaum, Peter Clös, Wilfried Schmickler
Kamera: Olaf Hirschberg, Hajo Schomerus
Musik: Jakob Friedrichs
Produktion: Road Movies Factory, WDR, Ute Schneider, Wim Wenders
Bundesstart: 11.09.2003
Start in Dresden: 11.09.2003