Jagoda im Supermarkt

Drama, Jugoslawien/Deutschland/Italien 2002, 90 min

Jagoda, eine Frau um die dreißig, arbeitet als Kassiererin in einem großen Supermarkt, der keine Wünsche offen lässt und den kriegsgeschüttelten Bürgern einen kleinen Vorgeschmack gibt auf den materiellen Wohlstand, den die neu gewonnene Demokratie dem Land bringen soll. Doch jenseits aller Konsumträume sehnt sich die unscheinbare Jagoda nach menschlicher Zuneigung. Über eine Kontaktanzeige hat sie einen Mann kennen gelernt. Voller Vorfreude fiebert sie der ersten Verabredung mit ihm entgegen. Dann geschieht das Unerwartete. Ein maskierter Mann dringt schwer bewaffnet in den Supermarkt ein, schießt wild um sich und nimmt sämtliche Kunden und Angestellten als Geiseln. Der Beweggrund des scheinbar wahnsinnigen Täters: Seine Großmutter wurde von einer Kassiererin des Marktes vor die Tür gesetzt. Und diese Kassiererin will er nun ausfindig machen.
Während draußen Spezialeinheiten der Polizei in Stellung gehen, die den Supermarkt am liebsten ohne Rücksicht auf Verluste stürmen würden, kommt es drinnen zu absurden Verwicklungen und zwischenmenschlichen Dramen. Und natürlich ist es ausgerechnet Jagoda, die sich immer stärker zu dem linkischen Geiselnehmer hingezogen fühlt.
Produziert vom Regie-Star Emir Kusturica, ist das Regiedebüt des jungen Regisseurs Dusan Milic eine bissige, temporeiche und absurde Balkan-Satire auf die politischen Umbrüche im ehemaligen Jugoslawien.