Peter Pan: Neue Abenteuer in Nimmerland

Zeichentrick, USA 2002, 72 min

Er ist der Junge, der nie erwachsen werden will: Peter Pan. Mit dem grünen Filzhütchen und in Strumpfhosen wirkt er wie ein Jugendweihe-Robin-Hood der Lüfte.
Peter und seine Bande der verwunschenen Kinder fliegen via Feen-Staub durchs märchenhafte Nimmerland, allzeitbereit den ewigen Klassenfeind und Piratenkönig Hook auf dessen Enterhaken-Arm zu nehmen. Schon einmal 1953, verwandelten Disneys kreative Mal-Sklaven den Segel-Peter zu einem der profitabelsten Dukatenesel am Kinohimmel. Die ein knappes halbes Jahrhundert später und ursprünglich für den Video-Markt realisierte Fortsetzung erweist sich als klassisch von Hand gezeichnete Dublette des Originals. Wenn auch nicht die zur Frau gereifte Wendy nach einem überlangen Prolog ins nimmerländische Abenteuer gerät, sondern ihre kleine Tochter Jane. Und statt des Riesenkrokodils gibt es diesmal einen nicht minder gefräßigen Riesenkraken, der als Swimming Gag Käptn Hook ein- und abzuwickeln sucht.
Die Botschaft von der Macht der Phantasie, vom Glauben an Wunder, die die Welt aus ihren schief hängenden Angeln heben und dem Menschenkind kraftspendend heimleuchten können, bleibt unbeschädigt. Die daumengroße Fee erinnert an eine alterslose Doris Day mit Flügeln. Das ist sympathisch kindgerecht und Lichtmeilen entfernt von den kaltschnäuzig-ironischen und digital beschleunigten Trick-Movies der letzten Jahre.
»Peter Pan: Neue Abenteuer in Nimmerland« bietet milden Slapstick statt wilder Action und gefällt im 50er-Jahre-Retro-Look mit Forever-Young-Qualitäten. Kongenial wird das Ganze von einer naturtrüb singenden Nena unterstützt, die den Songs des Filmes den Bombast nimmt, aber ihre Emotionalität lässt.
Rene Römer

Buch: Temple Mathews, Carter T. Crocker

Regie: Robin Budd, Donovan Cook

Musik: Joel McNeely

Produktion: Walt Disney Television Animation, Christopher Chase, Michelle Robinson, Dan Rounds

Bundesstart: 19.09.2002

Start in Dresden: 19.09.2002