The Navigators

Drama, Großbritannien/Deutschland/Spanien 2001, 92 min

Es gibt Zeiten, in denen die Realität die Satire überholt. Bei einem guten Regisseur erwächst daraus ein bitterböser und witziger Sarkasmus: Ken Loach hat seinen neuesten Film wieder in England gedreht. Dabei herausgekommen ist wunderbarer britischer Humor und brillantes Kino: Einen Tag nach der Privatisierung der Britischen Eisenbahn werden die Arbeiter vor die Wahl gestellt, mit einer Abfindung das Unternehmen zu verlassen oder neue Verträge zu anderen Konditionen zu akzeptieren. Die Eisenbahner haben mehr Sinn für die Komik, als dass sie den Ernst ihrer Situation verstehen. Spöttisch kommentieren sie die Videoansprache des neuen Chefs und mit viel Witz und Ironie ertragen sie selbst die unsinnigsten Arbeitsanweisungen. Als es bei Gleisarbeiten zu einem schweren Unfall kommt, müssen sie sich entscheiden, auf welcher Seite sie stehen wollen…
Ken Loach ist ein spannender und eindringlicher Film gelungen, der wieder große mit kleiner Geschichte verbindet, indem er zeigt, wie der schnelle ökonomische Wandel mit persönlichen, individuellen Schicksalen verknüpft ist und wie viel Kraft es kostet, in harten Zeiten Freundschaften und Würde aufrecht zu erhalten.