Schatten der Zeit

Drama, Deutschland 2004, 109 min

Es kommt nicht häufig vor, dass sich ein junger Regisseur im Alter von 32 Jahren bereits OSCAR-Preisträger nennen darf - Florian Gallenberger kann es. 2001 wurde er für seinen in Mexiko entstandenen Hochschul-Abschlussfilm »Quiero Ser« mit dem OSCAR für den Besten Kurzfilm ausgezeichnet. Sein erster abendfüllender Spielfilm, für den er auch das Drehbuch schrieb, hat Florian Gallenberger nun in ein filmisches Abenteuer ans andere Ende der Welt geführt. In der Landessprache gedreht, entstand »Schatten der Zeit« in Bengalen und erzählt die bewegende Liebesgeschichte von Ravi und Masha.
Indien vor der Unabhängigkeit: In einer Teppichfabrik bei Kalkutta schuften Ravi und Masha tagtäglich als Kinderarbeiter. Schon lange träumt Ravi davon, die Fabrik für immer hinter sich zu lassen und endlich ein freies Leben in der Stadt zu führen. Als er erfährt, dass der Fabrikant die hübsche und liebenswürdige Masha an einen Mädchenhändler verkaufen will, opfert er seine gesamten Ersparnisse und schenkt ihr die Freiheit. Zum Abschied verspricht Masha, bei jedem Vollmond im größten Shiva-Tempel der Stadt auf ihn zu warten.
Erst als junger Mann kann Ravi die Fabrik Jahre später verlassen. In der ersten Vollmondnacht macht er sich schließlich auf den Weg zum Tempel. Auch Masha, die inzwischen als erfolgreiche Tänzerin arbeitet, hat ihr Versprechen nicht vergessen und sucht die heilige Stätte auf. Doch die Liebenden verfehlen einander. Die Zeit vergeht. Durch einen Zufall des Lebens begegnen sie sich schließlich bei einem Abendessen wieder. Inzwischen mit anderen Partnern verheiratet und voneinander enttäuscht, zögern sie jedoch, dem Ruf ihrer Herzen endlich zu folgen…
In magischen Bildern fängt der Regisseur eine faszinierend exotische Umgebung ein und erzählt die romantische wie tragische Geschichte zweier Menschen, die sich bereits als Kinder kennen lernen und füreinander bestimmt scheinen.
Florian Gallenberger sagt: „Ich glaube fest daran, dass die grundlegenden menschlichen Themen wie Liebe und Schuld, Leiden und Glück und die unumstößliche Macht des Schicksals für alle Menschen, ungeachtet ihrer Herkunft, gleichermaßen von Bedeutung sind. In unserer heutigen Welt ist das die Brücke, über die man gehen kann und muss, wenn man die Anstrengung unternehmen will, andere Menschen und andere Kulturen zu verstehen. Es hat immer Filme gegeben, die es uns ermöglicht haben, kulturelle Grenzen zu überschreiten und uns einen Einblick gewährt haben in andere Welten, die sonst verschlossen geblieben wären.“