Drei Stern Rot

Drama/Komödie, Deutschland 2001, 96 min

An der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze finden Dreharbeiten zu einem Film über eben diese Grenze statt. Plötzlich dreht der Hauptdarsteller durch und verprügelt einen anderen Schauspieler. Nach Einlieferung in eine psychiatrische Klinik und intensiven Gesprächen mit der Ärztin Dr. Pamela Wehmann erfahren wir mehr über die Motive des ehemaligen DDR-Grenzsoldaten und jetzigen Schauspielers Christian Blank. Dauernd begegnet er in seinem Leben dem unheilbringenden Mirco Nattenklinger. Der ist nicht nur sein Geburtshelfer, sein Lehrer, sein Lehrmeister und schließlich sein kommandierender Major am „Kanten“, sondern er ist vor allen Dingen immer der Typ, der ihm sagt, wie man sich in einer Gesellschaft am besten angepasst verhält. Das hört auch nach der Wende nicht auf, und Nattenklinger weiß immer noch am besten, wie man durch die Zeit kommt. Muss man da nicht durchdrehen?
Olaf Kaisers Regiedebüt ist eine völlig abgefahrene Satire über den Eisernen Vorhang und die Leute, die östlich davon zu leben hatten. Er bedient nicht den nostalgischen Charme einer „Sonnenallee“, sondern spaltet vielmehr die Gemüter. Während zahlreiche Besucher der bisherigen Festivalvorführungen sich köstlich amüsierten, waren Betroffene, die einst keine andere Wahl hatten, als an dieser Grenze ihren „Dienst“ zu tun, zwar ebenfalls vom Film beeindruckt, aber keinesfalls so belustigt, weil er ziemlich genau die absurde Atmosphäre der damaligen Zeit trifft. Dies ist wohl vor allen Dingen dem Drehbuchautor Holger Jancke zu danken, der seinerzeit echt Tausende Kilometer am Stacheldraht ablatschen durfte.

Buch: Holger Jancke

Regie: Olaf Kaiser

Darsteller: Rainer Frank, Petra Kleinert, Meriam Abbas, Dietmar Mössmer, Bastian Trost

Kamera: Matthias Tschiedel

Musik: Rainer Kirchmann

Produktion: Hoferichter & Jacobs, ZDF, Olaf Jacobs

Bundesstart: 05.11.2009

Start in Dresden: 05.11.2009

FSK: ab 12 Jahren