Sabah

Drama/Komödie, Kanada 2005, 90 min

Sabah hat ein Problem. Ausgerechnet von ihrem Bruder Majid bekommt sie an ihrem vierzigsten Geburtstag ein Foto aus ihrer Kindheit geschenkt, auf dem sie und ihr Vater beim Baden im Meer zu sehen sind. Ihr Bruder überwacht mit Argusaugen Sabahs Privatleben, welches für eine unverheiratete Muslimin nicht wirklich spannend ist. Zumal ihre Familie seit kurzer Zeit in Montreal lebt. Angeregt durch die Erinnerung kauft sich Sabah heimlich einen Badeanzug und geht in ein Schwimmbad. Was für sie einer mittelgroßen Rebellion gleichkommt, scheint für alle anderen im Schwimmbad eine Selbstverständlichkeit zu sein. Beim Schwimmen findet sie ihre verloren geglaubte Lebensfreude wieder, und als Stephen aus Versehen ihr Handtuch benutzt, beginnt eine warmherzige, witzige und überraschende Liebesgeschichte. Sabahs ganzer Einfallsreichtum und viel Humor sind gefragt, um die immer häufigeren Treffen mit Stephen zu verheimlichen. Aber sie weiß, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ihre Familie die Wahrheit erfährt. Die Schwierigkeiten bei der Annäherung verschiedener Kulturen sind mittlerweile ein viel zitiertes Thema im internationalen Kino, und doch rührt die Geschichte über Sabah und deren Ankunft in der westlichen Welt an die Herzen.
Regisseurin Ruba Nadda ist Kanadierin muslimischer Abstammung, die eine herzliche Freundschaft mit dem armenisch-stämmigen Regisseur Atom Egoyan verbindet. Er hat die 32-jährige Nadda ermutigt und unterstützt mit ihrem Kinodebüt ein Thema anzupacken, das immer wichtiger zu werden scheint. In Sabahs Fall ist es Stephen, der ihr sozusagen als Prüfstein für die eigenen Werte gilt. Doch wer hier denkt, die eine Tradition durch eine andere ersetzen zu können, denkt viel zu kurz, jedenfalls kürzer, als es jahrtausendealte Gewohnheiten zulassen würden. Im wachsenden Konflikt zwischen den verschiedenen Ansichten müssen von allen Beteiligten Kompromisse und Entscheidungen getroffen werden.

Buch: Ruba Nadda

Regie: Ruba Nadda

Darsteller: Arsinée Khanjian, Setta Keshishian, Roula Said, Fadia Nadda, Jeff Seymour, Kathryn Winslow, Shawn Doyle, David Alpay

Kamera: Luc Montpellier

Musik: Geoff Bennett, Longo Hai, Ben Johannesen

Produktion: Tracey Boulton

Bundesstart: 04.05.2006

Start in Dresden: 01.06.2006