Autistic Disco

Drama, Deutschland 2007, 82 min

„Heimat ist da, wo es wehtut!“, so Regisseur Hans Steinbichler, der mit seinem alpenländischen Familienmelo »Hierankl« 2003 das Genre Neuer Heimatfilm begründete. Mit seinem Motto grenzt er sich vom Heimatfilmgenre der Fünfziger ab und erklärt, dass für ihn Heimatfilm ist, wenn man sich mit seiner Vergangenheit und seiner Herkunft auseinandersetzt, was sehr schmerzhaft sein kann.
Schmerzhaft wird es auch wieder in seinem neuesten Werk »Autistic Disco«. Eine Gruppe junger Patienten aus einer psychiatrischen Klinik steigt in Begleitung eines Jägers zu einer abgeschiedenen Alm in den Berchtesgadener Alpen auf. Dort erwartet sie die Sozialarbeiterin Dörthe, die in der überwältigenden Natur eine geeignete therapeutische Maßnahme für die Jugendlichen sieht. Doch die Situation gerät außer Kontrolle. Bei den jungen Frauen und Männern brechen in schizophrenen Schüben Sex- und Gewaltobsessionen ihrer seelischen Verletzungen auf. Es beginnt ein offener Kampf um Anerkennung, Zugehörigkeit und Liebe, der am Ende aber für alle zum Wichtigsten überhaupt führt: der Erlangung von Freiheit.