Kleine Wunder in Athen

Komödie, Griechenland/Deutschland 2009, 107 min

Passend zur aktuellen Europakrise kommt nun der Film »Kleine Wunder in Athen« in unsere Kinos. Neben skurrilem Humor und einem Blick in das symphatisch lässige Athener Leben bietet die Komödie ganz nebenbei eine ausgesprochen gelungene Einführung in die griechische Ökonomie.
Die warmherzige Komödie erzählt von einem alternden Kioskbesitzer, der zwar über Nacht seine Identität verliert, dafür aber vielleicht eine neue Familie gewinnt. Denn das Fremde steckt immer auch in jedem von uns. Ein feiner, doppeldeutiger Kinospaß, der uns die griechischen EU-Mitbürger mal von einer anderen Seite zeigt.
Die skurrile Geschichte fasst sich in etwa wie folgt zusammen: Stavros, ein älterer Junggeselle, der noch bei seiner Mutter wohnt, betreibt einen kleinen Kiosk in einer mehr als ruhigen Straße von Athen. Das heißt, eigentlich besteht seine Tätigkeit daraus, morgens einen Tisch mit vier Stühlen vor den Laden zu stellen, um zusammen mit seinen drei Freunden dem Tag beim Verstreichen zuzusehen. Mit gespieltem Interesse nehmen sie das emsige Treiben der Chinesen zur Kenntnis, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen kleinen Laden umbauen oder empören sich, weshalb ausgerechnet in ihrer kleinen Straße ein Denkmal für die „Interkulturelle Solidarität“ gebaut werden soll. Ganz wichtig für den weiteren Verlauf, die Vier schließen Wetten darüber ab, ob Nikos Hund in der Lage ist, unter den vorbeigehenden Passanten Albaner zu erkennen (Albaner sind eine, freundlich gesagt, nicht wohlgelittene Ethnie in Athen).
Als eines Tages ein Mann namens Marengelen (die Zusammenziehung von „Marx, Engels, Lenin“) auftaucht, vom Hund angebellt wird und Stavros' betagte und demente Mutter sich mit Marengelen in fließendem Albanisch unterhält, gerät Stavros’ Leben aus dem Gleichgewicht. Denn seine Mutter erkennt in ihm ihren lang verlorenen Sohn wieder. Guter Rat ist plötzlich sehr teuer…