Marschall Titos Geist
Der junge Stipan ist Polizist in der kroatischen Stadt Split. Als Strafe für mangelhafte Leistungen im Dienst wird er auf seine Heimatinsel versetzt, um dort die scheinbar absurde Aufgabe zu übernehmen, eine Gruppe von Rentnern zu überwachen. Der Grund: die Männer unter der Leitung des alten Partisanenkämpfers Marinko haben sich verdächtig gemacht, weil sie nach der Beerdigung eines Kameraden behaupteten, sie hätten einen Geist gesehen! Zunächst laufen Stipans Nachforschungen und Befragungen ins Leere, denn die Inselbewohner sind überaus abergläubisch und fürchten sich vor Kreaturen wie Vampiren und Werwölfen - und natürlich auch vor Geistern. Nicht einmal der alte Marinko und seine Freunde wollen Stipan Auskunft geben, ganz im Gegenteil: weil sie in ihm einen Gesandten der feindlichen Regierung sehen, weigern sie sich, überhaupt mit ihm zu sprechen.
Die Situation ändert sich, als ein Paar aus Zagreb auftaucht und erzählt, den Geist von Josip Broz Tito gesehen zu haben - in einer Marschallsuniform. Der Bürgermeister wittert in dieser Nachricht ein großes Geschäft. Er vermarktet die Insel als einen Wallfahrtsort des „sozialistisch-spirituellen Tourismus“ mit dem Ziel, die nostalgischen Gefühle alter Partisanen anzusprechen. Stipan versucht zwar, das zweifelhafte Vorhaben des Bürgermeisters zu verhindern, aber zu spät - die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren und die ersten zahlungswilligen Touristen sind auch schon unterwegs.
Buch: Ivo Bresan, Vinko Bresan
Regie: Vinko Bresan
Darsteller: Drazen Kühn, Linda Begonja, Ilija Ivazic, Ivo Gregurevic, Boris Buzancic
Kamera: Zivko Zalar
Musik: Mate Matesic
Produktion: Ljubo Sikic, Ivan Maloca
Bundesstart: 24.05.2001
Start in Dresden: 08.12.2005