Rohbau
»Rohbau« ist ein Drama über zwei Einzelgänger, Lutz und Irsa, die durch einen tragischen Unfall auf einer Baustelle für immer verbunden sind. Beide sind durch ihre Herkunft Fremde in unserer modernen Leistungsgesellschaft, müssen aber gezwungenermaßen dazugehören. Getragen wird der Film besonders durch Peter Schneider, der dank seiner schauspielerischen Leistung dem Film einen eigenen Stempel aufdrückt. So geht der Film weit über ein klassisches Sozialdrama hinaus und eröffnet neue Perspektiven im Osten Europas. Der Film wurde bei den Hofer Filmtagen mit dem „Förderpreis Neues Deutsches Kino“ und damit als bester deutscher Nachwuchsfilm ausgezeichnet.
Auf der Baustelle eines Luxusbauprojekts kommt es zu einem tödlichen Unfall. Der ehrgeizige Projektleiter Lutz (Peter Schneider), der aus dem Osten kommt und sich hier im tiefsten Westen etablieren will, hat Schwarzarbeiter angeheuert, um Kosten zu sparen, und nun ist einer von ihnen ums Leben gekommen. Der Tote ist ein „Unsichtbarer“, und Lutz weiß, was auf ihn zukommt, wenn der Vorfall ans Licht kommt. Also lässt er die Leiche im Rhein verschwinden. Am nächsten Tag steht die Tochter des Toten, Irsa (Angjela Prenci) auf der Baustelle und sucht nach ihrem Vater. Lutz versucht, das Mädchen loszuwerden. Doch sie ist hartnäckig. Er muss sie von der Baustelle fern halten, nimmt sie kurzzeitig bei sich zu Hause auf und bringt sie schließlich unter einem Vorwand nach Albanien zurück.
Aus der Jurybegründung: „Ein Film, der fesselt und uns auf eine facettenreiche Reise mitnimmt. Mit all ihren Konflikten und Gemeinsamkeiten dürfen wir diesen Figuren nah folgen. Dieser Film thematisiert Arbeitsumstände in Deutschland und stellt die Frage: Wofür sind wir verantwortlich und sind Grenzen dort gesetzt, wo sie auch geographisch enden? Die Multi-Perspektiven spiegeln sich nicht nur inhaltlich, sondern auch eindeutig in den Produktionsumständen wider.“
ak
Buch: Fentje Hanke
Regie: Tuna Kaptan
Darsteller: Angjela Prenci, Peter Schneider
Kamera: Ben Bernhard
Musik: Chiara Strickland
Produktion: Karoline Henkel, Jasper Mielke, Arto Sebastian, Julia Franke, Marco Grönwoldt
Bundesstart: 26.09.2024
Start in Dresden: 26.09.2024
FSK: ab 12 Jahren