TRAILER

Supernova

Drama, Großbritannien 2020, 95 min

Weil Tusker (Stanley Tucci) gerade seinen Job aufgeben musste, springt er mit Sam (Colin Firth) ins gemeinsame Wohnmobil und düst davon - raus aus der Stadt. Tusker (Stanley Tucci) und Sam (Colin Firth) sind hier quasi das alte Ehepaar und man meint, sie bräuchten vielleicht nur ein wenig Abstand vom Alltag, suchten einen leichtfüßigen Flirt mit dem Gefühl des Reisens, auch entlang ihrer eigenen Geschichte … Da beginnen die ersten Irritationen beim Zuschauer. Ja, sie treffen ganz gezielt ihre Familie, rollen verliebt wie am ersten Tag an jenes Seeufer, wo sie sich zum ersten Mal ihre Liebe eingestanden haben, bereiten eine Feier vor mit Menschen, die ihnen nahe stehen. Sie wollen Abschied nehmen. Von dem Leben, so wie sie es kannten. Tusker leidet zusehends unter einer frontotemporalen Demenz. Er wird nicht allein das gemeinsame Glück mehr und mehr vergessen, sondern auch die Macht verlieren über seinen eigenen Körper, seine Sprache und wohl auch über seine Gefühle. Für Tusker, den erfolgreichen Schriftsteller, bedeutet das ein ganz neues Kapitel. Welches er selbst nur noch bruchstückhaft zu Papier bringen kann. Dennoch ist er bemüht, seine Aufzeichnungen auch bei dieser Geschichte mit der gewohnten Sorgfalt zu erledigen. Für Sam wird nach dieser Reise ebenfalls eine neue Seite aufgeschlagen werden, seine ganze Kraft wird er dem geliebten Partner widmen, die Karriere als Pianist ist zurückgetreten und hat Platz gemacht, um Tusker zur Seite zu stehen. Und ihm das zurückgeben zu können, was der sein Leben lang für ihn geleistet hat. In den vergangenen zwanzig Jahren war Tusker der Fels, Sam war die Brandung, und nun heißt es für beide, die Plätze zu tauschen, einen Plan zu schmieden, loszulassen und einen letzten, tiefen Atemzug zu machen. Eine Liebesgeschichte, ganz und gar schnörkellos, grundehrlich und erwachsen sowie in ihrer unmittelbaren Art so herzzerreißend, dass man vor Bewunderung nicht zum Weinen kommt. Aber keine Bange! Wem nach dem hervorragend irritierenden Trailer bereits der Atem stockt, dem sei noch hinterhergerufen, wie die beiden Darsteller während der Vorbereitung auf die Dreharbeiten eigenmächtig und weise ihre Rollen tauschten und so dieses kleine Filmwunder erst zum Leuchten brachten.
alpa kino