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Quo Vadis, Aida?

Drama, Bosnien und Herzegowina/Österreich/Rumänien/Niederlande/Deutschland/Polen/Frankreich/Norwegen 2020, 104 min

Bosnien, Juli 1995. Aida (Jasna Ðuriči) ist Übersetzerin für die UN in der Kleinstadt Srebrenica. Als die serbische Armee die Stadt einnimmt, gehört ihre Familie zu den Tausenden von Menschen, die im UN-Lager Schutz suchen. Als Dolmetscherin in den Verhandlungen hat Aida Zugang zu entscheidenden Informationen. Sie versucht dabei, Lügen und Wahrheiten auseinanderzuhalten, um herauszufinden, wie sie ihre Familie und ihre Mitbürger retten könnte.
Das Drama erzählt von den dramatischen Tagen im Leben einer Frau, deren Schicksal für das einer ganzen Generation von Frauen steht, die den Krieg in Bosnien überlebt haben. Srebrenica steht mit tausenden ermordeten Zivilisten für die Grausamkeiten des Bürgerkrieges in Ex-Jugoslawien. Das als Genozid eingestufte Massaker von Srebrenica gilt als das schwerste Kriegsverbrechen in Europa seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Im Zusammenhang mit dem Massaker wurde auch die Rolle der Vereinten Nationen scharf kritisiert. Zum 26. Mal jährt sich das Massaker von Srebrenica im Juli 2021 und bis heute erscheint es unbegreiflich, dass es vor den Augen der Staatengemeinschaft, mitten in Europa, zu einer solchen Katastrophe kommen konnte.
Anknüpfend an ihr vielfach ausgezeichnetes Langfilmdebüt »Esmas Geheimnis - Grbavica« liefert Regisseurin und Drehbuchautorin Jasmila Zbanic erneut einen Beitrag zur Verarbeitung des Bosnienkrieges. Im Fokus steht die weibliche Perspektive eines männlich dominierten Krieges. Die Rolle der Aida wird verkörpert von Jasna Đuričić. Ihre Söhne Hamdija und Nihad werden von Izudin Bajrović, Boris Ler gespielt. Zu sehen sind außerdem Boris Isakovi als Radko Mladic, sowie Edita Malovčić, die in Deutschland vor allem für ihre Rolle als Staatsanwältin Hanna Lennerts im Hamburger Tatort bekannt ist. Das beeindruckende Ensemble wird ergänzt durch die Kamerafrau Christine A. Maier (»Licht«) sowie den Meister der Montage und Europäischen Filmpreisträger Jarosław Kamiński (»Cold War«).
Seine Weltpremiere feierte der Film im Wettbewerb der Internationalen Filmfestspielen von Venedig, gefolgt von der Nordamerikapremiere beim Internationalen Filmfestival von Toronto und der Deutschlandpremiere beim Filmfest Hamburg. Darüber hinaus wurde »Quo Vadis, Aida?« mit einer Oscar-Nominierung als „bester internationaler Film“ geehrt und gewann zahlreiche internationale Preise, u.a. Independent Spirit Award, Spielfilmpreis des Internationalen Frauen* Film Fest Dortmund und Köln.
ak