TRAILER

Mystify - Michael Hutchence

Dokumentation, Australien , 102 min

Mit einem Deutsche-Single-Charts Platz 46 begrüßt diese dokumentarische Fleißarbeit von Regisseur Richard Lowenstein seine erwachsen gewordene Zuschauerschaft; INXS sind nun nicht gerade gestern durchs Radio gegeistert, der Hit »Mystify« stammt immerhin von 1987. Von Anfang an war Lowenstein der Band und ihrem quirligen Frontmann Michael Kelland John Hutchence ganz nah auf den Fersen, viel von dem Archivmaterial stammt daher auch von ihm selbst. Michael Hutchence schlängelte sich hüftkreisend von Erfolg zu Erfolg, füllte mit INXS Stadien, schlang seine Arme fest um die schönsten Frauen des Planeten und hockte, ganz privat und zurückgezogen, Baudelaire lesend, in seiner provenzialischen Villa. Richard Lowenstein darf das alles zeigen, darf Bandmitgliedern, Frauen, Familie und nicht zuletzt Kylie Minogue Kamerazeit geben. Und doch gräbt er mit dieser Hommage noch einmal drei, vier Fuß tiefer nach dem bemerkenswerten Charakterkopf und - körper jenes Everybody's Darling der australischen Musikszene. Erst fünfzehn Jahre nach Hutchences Selbstmord im Jahre 1997 wird in der Öffentlichkeit jene Story publik, die wesentlich zu verschiedenen psychischen Veränderungen in seinem Leben, womöglich auch in gewisser Weise zu seinem Tod geführt haben mag. 1992 erlitt Michael Hutchence eine schwere Schädelfraktur in Kopenhagen, wo er bei einer nächtlichen Auseinandersetzung mit einem Taxifahrer schwer verletzt wurde. Welchen Anteil der darauf folgende Verlust umfangreicher Sinneswahrnehmungen und die immer schwerer werdenden Depressionen am Freitod des Rockstars hatten, bleibt hier den Spekulationen der Hinterbliebenen vorbehalten. Allen anderen bleiben seine magischen Hits.
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