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Das Wunder von Marseille

Komödie/Drama/Biographie, Frankreich 2019, 108 min

Bangladesch. Hier fängt alles an - in der Heimat des achtjährigen Fahim (Assad Ahmed). Während seine Mutter und die Geschwister in dem von politischen Unruhen erschütterten Land zurückbleiben, machen sich Fahim und sein Vater Nura (Mizanur Rahaman) allein auf den beschwerlichen Weg nach Frankreich, um dort Asyl zu beantragen - „wegen Schach“, wie Fahim es vor der Einwanderungsbehörde ausdrückt. Doch die Bearbeitung des Antrags gestaltet sich schwierig, die Ausweisung droht. An eine Aufenthaltsgenehmigung ist nicht mehr zu denken. Doch dank seiner außerordentlichen Schachbegabung findet Fahim in Sylvain alias Gérard Depardieu - einem der besten und wohl auch strengsten Schachtrainer Frankreichs - einen Förderer und echten Buddy. Einen Freund und zugleich Feind auf dem Schachfeld. Denn: „Schach ist Krieg. Krieg zwischen zwei Köpfen.“
Mathilde (Isabelle Nanty), die Sekretärin des Schachclubs, steht Sylvain tapfer zur Seite, sie achtet darauf, dass die Kinder nicht den Spaß verlieren, wenn Sylvain zu grob wird. Während Fahim immer mehr zu einem Schachprofi wird und die Weltmeisterschaft näher rückt, rutscht Nura unaufhaltsam in die Illegalität, bis er untertauchen muss. Als seinem Vater kurz vor der französischen Schachmeisterschaft schließlich die Ausweisung droht, hat Fahim nur noch ein Ziel: Er muss die Meisterschaft in Marseille gewinnen und französischer Champion werden, damit ihre Flucht nicht umsonst gewesen ist.
Mit seinem neuen Film begibt sich Regisseur und Schauspieler Pierre-François Martin-Laval (Regie: »Essaye-moi«, »King Guillaume«, Schauspiel: »Asterix & Obelix«) der bisher eher im Comedyfach tätig war, genretechnisch auf Neuland. Der Film beruht auf den Erlebnissen Fahim Mohammads, dessen gleichnamiges Buch gerade erschienen ist. »Das Wunder von Marseille« ist nicht nur etwas für Schachfreunde, sondern ein warmherziger Mutmacher in kalten Zeiten.
Viktor Ray