Idioten der Familie
Der in Radebeul aufgewachsene Michael Klier sorgte 1991 mit »Ostkreuz« für internationale Aufmerksamkeit. Seitdem entstanden weitere Filme, nun kehrt er auf die große Leinwand zurück.
Heli (40) will ein neues Leben beginnen. Sie ist Künstlerin, hat sich die letzten Jahre aber mehr um ihre kleine Schwester Ginnie (26) gekümmert, die geistig behindert ist. Jetzt soll Ginnie in ein Heim und ihre drei egozentrischen Brüder Bruno (30), Tommie (32) und Frederik (42), die Heli nie eine Hilfe waren, sind damit einverstanden.
Bevor Ginnie ins Heim gebracht wird, kommen die Brüder noch einmal zu Besuch, um im idyllischen Häuschen am Rande Berlins Zeit mit ihrer kleinen Schwester zu verbringen, der auf den ersten Blick ihre geistige Behinderung nicht anzusehen ist. Sie erleben das „Nesthäkchen“ als unberechenbares „Biest“ und kommen sich in dem Durcheinander näher als erwartet.
Michael Klier zu seinem Film. „Es ist ein Kammerspiel zwischen fünf Geschwistern auf engstem Raum. Auslöser des Konflikts ist das moralische Dilemma der älteren Schwester: Um endlich selbst über ihr Leben bestimmen zu können, muss sie ihre jüngere behinderte Schwester „opfern“ und in ein Heim geben. Den beiden Schwestern stehen drei wohlmeinende Brüder gegenüber, die keine Hilfe sind. Das elterliche Haus am Rande Berlins, in dem die Geschwister ein letztes Mal zusammenkommen, fungiert dabei als Symbol für die einst bruchlose bürgerliche Ordnung und Oase, in der sie aufwuchsen.“
Buch: Michael Klier, Karin Aström
Regie: Michael Klier
Darsteller: Jördis Triebel, Lilith Stangenberg, Hanno Koffler, Florian Stetter, Kai Scheve
Kamera: Patrick Orth
Musik: Tilmann Dehnhard
Produktion: Klier-Film, rbb/Arte, Michael Klier, Anne-Kathrin Seemann, Dagmar Mielke, Cooky Ziesche, Andreas Schreitmüller
Bundesstart: 12.09.2019
Start in Dresden: 12.09.2019
FSK: ab 12 Jahren