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Der Klavierspieler vom Gare du Nord

Drama, Frankreich/Belgien 2018, 106 min

Mathieu ist wie im Bann. Ein älterer Herr sitzt am Klavier und bittet ihn zu sich. Er ist wie ein väterlicher Freund für ihn, der seine Liebe zur Musik weckt und seine Begabung entdeckt. Doch im rauen Alltag in einem Pariser Vorort scheint keine Zeit für Talente. Stattdessen gerät Mathieu auf die schiefe Bahn und wird bei einem Einbruch erwischt. Sein Glück: Pierre Geithner, der Leiter der Klassikabteilung des Musikkonservatoriums, hatte ihn zuvor auf dem Bahnhof auf einem öffentlichen Piano spielen hören - und ihm seine Visitenkarte zugesteckt. Er ist es, der Mathieu vor einer Haftstrafe bewahrt. Stattdessen muss er gemeinnützige Arbeit im Konservatorium ableisten. Doch Geithner hat eigene Pläne und will mit Mathieu einen Klavierwettbewerb gewinnen.
Es ist ein modernes Märchen, das Regisseur und Co-Autor Ludovic Bernard hier verfilmt. Ein Erlebnis auf dem Bahnhof Bercy hat ihn dazu inspiriert, als er einen jungen Mann dort Klavier spielen sah. Er bringt hier zwei auf den ersten Blick völlig gegensätzliche Welten zueinander. Es geht um (Selbst-)Vertrauen, sich aufeinander einzulassen und sich selbst zu überwinden. Das muss nicht nur Mathieu lernen, sondern auch Pierre Geithner und die Klavierlehrerin. Für die Rollen konnte Bernard sogar Lambert Wilson und Kristin Scott Thomas gewinnen. Doch ohne die Musik wäre der Film nicht denkbar. So bekommen Bach, Chopin oder Rachmaninoff einen großen Platz und tragen den Film maßgeblich.
Nadine Faust