TRAILER

Ein Licht zwischen den Wolken

Drama, Albanien/Rumänien 2018, 84 min

Im albanischen Hochgebirge findet man Gott in allen Dingen, unabhängig davon, ob man Katholik, orthodoxer Christ oder Muslim ist. Zu letzteren gehört Besnik, ein Ziegenhirte von ausgesuchter Frömmigkeit, aufgewachsen mit einer katholischen Mutter und orthodoxen Schwiegereltern. Selbstlos pflegt er seinen alten Vater, obwohl dieser zu den gottlosen Kommunisten gehörte, die Albanien einstmals alle Religion austreiben wollten. Auf dem Sterbebett verspricht er ihm, der Familie gerecht zu werden und alle unter seinem Dach zu versammeln. Doch die eintreffenden Erben betrachten einander mit Argwohn und Neid. Zur selben Zeit geht auch durch die Dorfgemeinschaft ein Riss. Buchstäblich; ein Stück Wandputz löst sich und offenbart einen speziellen Teil der albanischen Geschichte, denn die kleine Berg-Moschee war eine katholische Kirche, ehe das Osmanische Reich einstmals Albanien eroberte. Wie mit solchem Erbe nun verfahren werden soll und ob das Gotteshaus geteilt und auf diese Weise allen zugänglich gemacht werden könnte, darüber entfacht sich bald ein veritabler Streit. Besnik, von jeher im Zusammenhalten seiner Herde geübt, dem auch eher alles Verbindende am Herzen liegt, steht dabei und schüttelt nur den Kopf…
Robert Budinas zweiter Spielfilm beruht zum einen auf der sehr konkreten albanischen Geschichte und ist zugleich ganz universell lesbar; wo immer Menschen zusammenleben, ist es notwendig, der allgegenwärtigen Zwietracht den Boden zu entziehen. Die Weltreligionen reden zwar von nichts anderem, doch ihre Schäfchen benutzen sie viel lieber, um sich voneinander abzugrenzen.
Alpa Kino