Das schönste Paar
Wie kann man weiterleben, wenn einem etwas Traumatisches passiert ist? Dieser Frage geht der deutsche Regisseur Sven Taddicken mit seinem Film »Das schönste Paar« nach. Der Spielfilm, der seine Weltpremiere im letzten Jahr in Toronto feierte und beim Publikum Begeisterung auslöste, erzählt die Geschichte von Malte (Maximilian Brückner) und Liv Blendermann (Luise Heyer). Diese wurden in ihrem Urlaub von drei Jugendlichen überfallen und Liv sogar vergewaltigt. Ein Jahr später hat das Lehrerpaar gelernt, mit diesem Trauma umzugehen, was scheinbar gut funktioniert. Bis Malte einem der jungen Täter (Leonard Kunz) auf der Straße begegnet. Während Liv es lieber auf sich beruhen lassen will, sinnt Malte auf Rache. Der Regisseur und Autor Sven Taddicken hat schon einige Spielfilme verwirklicht, darunter »Gleißendes Glück«. Die Frage, wie man mit traumatischen Erfahrungen umgehen kann und wie sich zwischenmenschliche Verhältnisse dadurch verändern, steht bei seinem neuesten Film im Zentrum der Geschichte. Dafür wählt er einen authentischen Ansatzpunkt, bewegt sich aber inszenatorisch sehr souverän auch im Bereich des Genrefilms, welcher seinem Drama die richtige Würze verleiht. Hinzu kommt die hervorragende Wahl der Schauspieler. Vor allem Luise Heyer, vor Kurzem gesehen in »Der Junge muss an die frische Luft« nach einem Buch von Hape Kerkeling, überzeugt mit ihrem Spiel zwischen Verletzlichkeit und Stärke. Das macht Taddickens neuen Film »Das schönste Paar« zu einem einfühlsamen, authentischen Drama, das mit seiner Inszenierung und der Frage, was man selber tun würde, die Zuschauer in den Bann zieht.
Doreen
Buch: Sven Taddicken
Regie: Sven Taddicken
Darsteller: Maximilian Brückner, Luise Heyer, Leonard Kunz, Jasna Fritzi Bauer, Inga Birkenfeld, Oskar Bökelmann, Julius Nitschkoff, Susanne Sachße, Hannah Schiller,
Kamera: Daniela Knapp
Musik: Éric Neveux
Produktion: Arsam International, ONE TWO Films, Arte, WDR, Sol Bondy, Jamila Wenske
Bundesstart: 02.05.2019
Start in Dresden: 02.05.2019
FSK: ab 16 Jahren