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Alles was du willst

Komödie/Drama, Italien 2017, 106 min

Alessandro ist 22 und hängt den ganzen Tag mit seinen Freunden aus dem Viertel auf der Piazza rum. Widerwillig nimmt er auf Druck seines Vaters einen Job an. Er soll den 85-jährigen Poeten Giorgio auf Spaziergängen begleiten. Ein Dichter, der von seiner Umwelt längst vergessen worden ist. Die Begegnung mit dem Alten, dem die zunehmende Alzheimer-Krankheit die Klarsicht, aber nicht Würde und Eleganz geraubt hat, verändert Alessandro, ohne dass es ihm und seinen Freunden bewusst wird. Auch nicht, als sie entdecken, dass Giorgio sie zu einem Schatz aus den Zeiten des Zweiten Weltkrieges führen kann, den US-Soldaten bei Kriegsende in der Toskana versteckt haben sollen.
Francesco Bruni, langjähriger erfolgreicher Drehbuchautor, ist mit seinem Regiedebüt Scialla - Eine Geschichte aus Rom (Cinema Italia 2012) noch in bester Erinnerung. Sein neuer Film ist eine liebevolle und stimmige Komödie. Wunderbar auch die Wiederbegegnung mit Giuliano Montaldo, einem der großen Altmeister des italienischen Kinos, der u.a. mit Sacco und Vanzetti Filmgeschichte geschrieben hat. Hier glänzt er in der Rolle des alten Dichters, dessen Wunderlichkeiten eine tiefe Humanität ausstrahlen.
„Vor ein paar Jahren ist mein Vater an Alzheimer erkrankt. Das Anfangsstadium der Krankheit bot auch überraschende Aspekte: die Tendenz, Menschen zu verwechseln, manchmal ehrliche und unpassende Dinge zu sagen, führte immer wieder zu bewegenden, peinlichen und - warum nicht - witzigen Momenten. Was mich beeindruckte, war jedoch die fortschreitende Regression in die Vergangenheit: In seinem Kopf tauchten plötzlich längst vergessene Menschen und Ereignisse wieder auf. Der zentrale Erzählstrang des Films - die Suche nach einem von der US-Army versteckten Schatz - beruht auf den Dingen, die mein Vater ab und zu erwähnte, die er aber nie so genau und detailliert erzählte wie nach Ausbruch der Krankheit. Also habe ich versucht, eine Geschichte um diese Episode herum zu erzählen, die aber ansonsten nichts mit meinem Vater und meiner Familie zu tun haben sollte. So vermischt der Film persönliche Erfahrungen und Erlebnisse mit frei erfundener Fiktion.“
Francesco Bruni