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Womit haben wir das verdient?

Komödie, Deutschland/Österreich 2018, 92 min

Was tun, wenn die 16-jährige Tochter online zum Islam konvertiert und statt Alkohol und Partys nun Kopftuch bevorzugt? Für Feministin Wanda ist das zu viel. Auch Ex-Mann Harald guckt verdattert aus der Wäsche. Der Rest der großen Patchworkfamilie reagiert kaum entspannter, doch für Tochter Nina ist das Thema eh nicht verhandelbar. Wanda beschließt, mehr Informationen einzuholen. Sie kauft halal ein und geht in die Moschee. Doch dann will Nina auch noch heiraten.
Regisseurin und Drehbuchautorin Eva Spreitzhofer legt mit »Womit haben wir das verdient?« ihr Spielfilmdebüt vor und widmet sich dabei gleich einem komplexen Thema: dem der Toleranz. Denn selbst wer aufgeklärt, liberal und feministisch ist, der hat Toleranzgrenzen. Für Wanda ist es die Freiheit der Frau, die nicht diskutabel ist.
Eva Spreitzhofer hat sich bewusst für das Mittel der Komödie entschieden, um dieses Thema zu verhandeln. Dabei trifft sie oft den richtigen Ton, driftet nur selten in den Klamauk oder ins Klischeehafte ab. Besonders bei der Wahl von Caroline Peters als Wanda hat sie ein glückliches Händchen bewiesen, jede Sekunde kauft man der Schauspielerin die Rolle der emanzipierten Ärztin und besorgten Mutter ab. Auch der Rest des Casts ist gut gewählt. Wer auch über schwierige Themen lachen kann und will, ist hier also bestens aufgehoben.
Nadine Faust