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Die kanadische Reise

Drama, Frankreich/Kanada 2016, 98 min

An einem See im Osten Kanadas suchen drei Brüder nach der Leiche ihres Vaters. Dass sie alle drei Brüder sind, weiß nur einer von ihnen; Mathieu (Pierre Deladonchamps), der aus Paris herbei geeilte Sohn von Jean. Ersterer sähe seinen Vater, so sie denn mehr als dessen Mütze aus dem See fischen würden, zum ersten Mal im Leben. Mathieu wuchs in Paris auf und kannte weder seinen leiblichen Vater, noch wusste er etwas von der Existenz seiner Halbbrüder Samuel (Pierre-Yves Cardinal) und Benjamin (Patrick Hivon) im fernen Montreal. Als ihn Vaters alter Freund Pierre (Gabriel Arcand) in Paris anruft und von Jeans Verschwinden bei einem Angelausflug unterrichtet, macht sich Mathieu auf den Weg nach Kanada. Wo Pierre ihm erklärt, dass er sich um Himmels willen erst einmal nicht bei Sam und Benjamin blicken lassen, geschweige denn sich als deren Bruder zu erkennen geben soll. Wegen all der Geheimniskrämerei drängt es Mathieu förmlich zu jenem See, und Pierre bleibt nichts anderes übrig, als ihn zu begleiten. Ein seltsames Spiel beginnt, wenn sich die vier Männer auf die Suche nach Jeans Leichnam begeben. Bald wird Mathieu klar, dass die frankokanadischen Familienverhältnisse lange nicht aufgearbeitet wurden und dass auch Pierre einiges beitragen muss zu einer vollständig neuen Aufstellung. Regisseur Philippe Lioret mag seine Protagonisten gern nach etwas Verborgenem suchen lassen, und hier greift der Franzose nach den sprichwörtlichen Verwandten jenseits den großen Teiches. Weil Liorets Talent auch dafür geschätzt wird, wie sich Männer und Frauen (»Mademoiselle«) begegnen oder wie Bruder und Schwester (»Keine Sorge mir geht's gut«) einander suchen, bleibt die Spannung hoch, wenn sich Mathieu und Bettina, die Tochter von Pierre, näher kennen lernen…

Alpa Kino