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Die göttliche Ordnung

Drama, Schweiz 2017, 96 min

Die Frauen in einem kleinen Schweizer Bergort im Appenzell proben den Aufstand, sie wollen das Frauenwahlrecht erlangen. Natürlich fängt alles erst mal ganz klein an, heimlich und still, denn die göttliche Ordnung stößt so schnell keiner um in der Eidgenossenschaft. Und doch meinen Nora und ihre Mitstreiterinnen, es sein nun mal an der Zeit, dieses himmelschreiende Unrecht abzuschaffen. Wir schreiben das Jahr 1971. Mittels einer Volksabstimmung soll darüber befunden werden, ob die 1,6 Millionen Männer in der Schweiz weiterhin die Vormundschaft über die 1,9 Millionen Schweizer Frauen behalten sollen; wahlberechtigt sind natürlich nur die Männer. Nora (Marie Leuenberger) schuftet den ganzen Tag für Schwiegervater, Ehemann und die beiden Buben, die lassen sich jeden Handgriff besorgen, und darüber hinaus unterstützt sie auch noch ihre Schwägerin Theresa bei deren familiären Problemen. Als Theresas noch nicht ganz volljährige Tochter rebelliert, lässt der Ehemann sie kurzerhand in ein Erziehungsheim stecken, von wo aus sie bald im Frauengefängnis landet. Bei Nora setzt das einen Denkprozess in Gang, der sie zufällig mit einer Handvoll gleich gesinnter Frauen zusammenbringt. Im ehemaligen Gasthaus von Vroni (Sibylle Brunner), wo jetzt eine allein stehende Italienerin ihre Pizzeria eröffnen möchte, nisten sich die Frauen bald häuslich ein. Vronis Mann hatte dereinst die Wirtschaft im Suff zu Schanden geritten und seiner Frau Kraft des Gesetzes untersagt, selbstständig tätig zu werden, um noch zu retten, was zu retten war. Auch Nora bekommt von ihrem Mann verboten, sich für ein paar Stunden eine Arbeit im Ort suchen zu dürfen. Und so treibt er seine Frau quasi direkt in die Arme einer erstarkenden Frauenbewegung, die das gottgegebene Privileg, sich voll und ganz um die Familie kümmern zu dürfen, nur zu gerne abschaffen möchte.
Alpa Kino