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Nocturama

Drama/Thriller, Frankreich/Deutschland/Belgien 2016, 136 min

Ein Morgen in Paris. Eine Handvoll Jugendlicher tanzt ein seltsames Ballett durch das Labyrinth der Metro und die Straßen der Hauptstadt. Sie alle scheinen einem Plan zu folgen. Ihre Gesten sind in ihrer Präzision fast gefährlich. Sie steuern alle auf einen Punkt zu …
Als der Film im August 2016 in die französischen Kinos kam, wurde er wegen seines Plots - eine Gruppe junger Leute verübt Anschläge auf symbolträchtige Ziele in Paris - als eine Reaktion auf die terroristischen Attacken auf die französische Hauptstadt verstanden. Aber es handelt sich bei Bonellos Thriller keineswegs um eine fiktionale Verarbeitung der Ereignisse. Das Drehbuch schrieb er bereits 2010 und nach eigener Aussage von dem Eindruck angetrieben, dass jederzeit „alles in die Luft gehen könnte“. Die Wut und das Unbehagen junger Menschen münden in einem großen Knall. Doch damit ist Bonellos Film noch lange nicht zu Ende. Er lässt auf die spannende Schilderung eines minutiös ausgeführten Plans bei Tageslicht noch ein nächtliches Kammerspiel folgen. Nach Aktion kommt Stillstand, nach Zielstrebigkeit Ungewissheit, nach einem Thriller ein spielerisches Jugenddrama mit apokalyptischen Vorzeichen. Deutlicher ist die gegenwärtige Angst davor, dass jederzeit „alles in die Luft gehen könnte“, nicht zu beschreiben.