Frank Zappa - Eat That Question

Keine Tabus, keine Drogen, und bloß keinen Viervierteltakt. Dafür ein Leben als multimediale Collage, über sechzig Schallplatten und jede Menge Gesprächsstoff; das ist Frank Vincent Zappa. Es gilt wohl kaum als Überraschung; Mit Frank Zappa als Mensch ist es wie mit Frank Zappa und seiner Musik, taucht man erst einmal ein und nimmt sich Zeit zuzuhören, offenbart sich sein vielschichtiges, intelligentes Wesen. Nach dem Mann wurde in Baltimore der 9. August benannt, seine Biographie titelte er »I Am The American Dream« und bei Konzerten rief er seinen Fans gerne zu, dass sie nicht vergessen sollten, sich als Wähler registrieren zu lassen. Gern darf man die eigene Phantasie in diesen Tagen auch hiermit erregen; Frank Zappa wollte Anfang der 90er in die Politik gehen, wollte gar kandidieren für das höchste Amt der USA. Als Kulturattaché unter Václav Havel hatte er in Prag wohl Gefallen daran gefunden, den politischen Strukturen ein wenig Dampf zu machen. Dass sich ausgerechnet jetzt ein deutscher Regisseur zu Wort meldet mit seiner acht Jahre Fleißarbeit beanspruchenden Doku, lässt uns den frühen Tod & Verlust dieses großartigen Komponisten und herzlichen Menschen besonders empfindlich spüren. Thorsten Schütte dampfte hunderte Stunden TV-Interviews ein zu einem spannenden sit down & talk; eloquent & stilsicher. Selten trifft Zappa dabei auf ein Gegenüber, welches die Dimensionen seiner künstlerischen Karriere halbwegs ermessen kann oder seiner gesellschaftskritischen Satire gewachsen zu sein scheint. Zappa lässt jedoch nie einen Zweifel daran, dass er es ehrlich meint mit den Menschen. Und weil sich Ehrlichkeit nicht in Schubladen pressen lässt, endet er mit dem Rat: You can't please everybody, so you better please yourself.
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