TRAILER

Salt and Fire

Drama, Deutschland 2016, 98 min

Zuletzt umkreiste Werner Herzogs Kamera Nicole Kidman in der persischen Wüste, die sich an einer starken Frauenfigur des frühen 20. Jahrhunderts abarbeitete. Beim vorliegenden Film hockt Veronica Ferres als Vulkanologin Laura Sommerfeld inmitten eines sich immer weiter ausbreitenden Salzsees irgendwo in Südamerika. Ihr zur Seite stehen mit Volker „Zack“ Michalowski und Gael Garcia Bernal zwei illustre Kollegen, die das kleine Forschungsteam der UN vervollständigen sollen. Sie wurden ausgesandt, den Verdacht zu erhärten, dass die Umweltzerstörung vor Ort von Menschen gemacht sein könnte. Doch dazu kommen sie nicht. Denn gleich nach ihrer Ankunft werden die drei gekidnappt und verschleppt. Von Matt Riley (Michael Shannon), dessen Unternehmen dem Land hier das Grundwasser in solcher Weise entzieht, dass die katastrophale Entwicklung kaum noch zu stoppen ist. Wie sich aber herausstellt, will er die Nachforschungen gar nicht vordergründig behindern, im Gegenteil. Ausgerechnet Riley sorgt mit der Entführung dafür, dass die benötigten Informationen an die UN weitergeleitet werden könnten. Er agiert in diesem verrückten Ökothriller quasi als das gute Gewissen von Werner Herzog. Der, um im Bild zu bleiben, wiederum das Publikum entführt und fesselt, sich die Zerstörung des Planeten anschauen zu müssen. In bildgewaltigen Einstellungen schickt er alle gemeinsam mit der Vulkanologin und zwei blinden Indio-Kindern hinaus in die Salzwüste, die im Original 10.000 Quadratkilometer Landfläche von Bolivien bedeckt. Als dramaturgische Zugabe packt Herzog noch eine andere reale Bedrohung obenauf, denn einer dieser vorsintflutlichen Mega-Vulkane droht auszubrechen und damit die gesamte Erde in Gefahr zu bringen. Jetzt könnten die drei Wissenschaftler endlich mal etwas Vernünftiges tun für ihr Geld…
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