El Olivo - Der Olivenbaum

Drama, Spanien/Deutschland 2016, 99 min

„Deutschland! Wie groß sie sind. Und wie sie englisch sprechen. Da muss irgendwas in ihren Würsten sein!“ Almas schräger Onkel Alcachofa (Javier Gutiérrez) ist schwer beeindruckt von Alemania, als er über deutsche Autobahnen crosst, um den über 2000 Jahre alten Olivenbaum nach Spanien zurückzuholen, der seit Generationen in Familienbesitz war. Die mittlere Generation hatte ihn gegen den Willen des Großvaters (Manuel Cucala) verkauft, der seither nicht mehr spricht. Ein schlechter Deal, denn die für das Baumgeld erkaufte Konzession für ein Restaurant am Strand erweist sich als keine gute Anlage. Mit ihren Eltern ist Alma (Anna Castillo) eh überkreuz, ein Grund mehr, sich für ihren Großvater auf den Weg zu machen und ihm seinen Baum wiederzubringen. Doch außergewöhnlich alte Olivenbäume wurden als Statussymbole in die ganze Welt verkauft bis nach China und überall in Europa sowieso, einer ging gar in den Vatikan. Alma findet heraus, dass der familieneigene Baum in Düsseldorf gelandet ist. Onkel Alcachofa und Kollege Rafa (Pep Ambrós) sind verrückt genug, sie zu begleiten - sie besorgen auch einen Sattelschlepper für den Transport. Nach einer kurzweiligen Reise (siehe Onkel Alcachofas erstaunter Ausruf) stehen sie schließlich vor dem Baum und sind überwältigt - vom Ort, von ihrem Mut und von der nun anstehenden Aufgabe. Alma stellt fest, dass sie ihren Plan nicht zu Ende gedacht hat, doch was soll’s - „El Olivo“ gehört nach Hause.
Regisseurin Icíar Bollaín (»Auch der Regen«) hat ihren feinen Film über unangestrengten zivilen Ungehorsam perfekt als Donquichotterie getarnt.
Grit Dora