Verliebt, verlobt, verloren

Dokumentation, Deutschland 2015, 95 min

1952, noch während des Koreakrieges, schickte Nordkorea auserwählte Studenten in sozialistische Bruderländer mit dem Ziel, sie dort auszubilden und mit dem neuen Wissen irgendwann zurück in die Heimat zu schicken, um das zerstörte Vaterland wieder aufzubauen. Einige kamen als Studenten in die DDR. Das war die Zeit, in der junge deutsche Frauen ihnen so schicksalhaft begegnen sollten; die höflichen jungen Männer beherrschten neben der deutschen Sprache bald auch die landestypischen Tanzschritte… und es kam, wie es kommen musste: Sie verliebten sich, sie verlobten sich, sie bekamen Kinder. Ihre persönliche Liebes- und Lebensgeschichte begann vor der Kulisse der großen Weltgeschichte.
Anfang der 60er Jahre mussten die jungen Nordkoreaner nach Hause zurückkehren und zum Teil ihre frisch gegründeten Familien für immer zurücklassen. Manch tragisches Schicksal nahm seinen Lauf.
Die Regisseurin meinte zur Entstehung ihres Films in einem Interview unter anderem: „Anfangs war es wirklich nicht einfach, die Betroffenen als Protagonisten zu gewinnen. Denn das Thema war für die meisten allzu schmerzlich, es war für sie kein abgeschlossenes Kapitel. Sie litten noch sehr, wenn sie an die vergangenen Geschichten denken mussten. Viele wollten daher gar nicht daran erinnert werden, geschweige denn darüber sprechen. Zudem waren sie den Medien gegenüber sehr vorsichtig und misstrauisch. Aber da ich seit 2009 regelmäßig zu den Treffen der deutsch-koreanischen Familien ging, gewann ich langsam das Vertrauen. Einige Jahre später fragten sie sich dann wahrscheinlich, wann diese Koreanerin nun endlich den Film über sie dreht.“

Buch: Cho Sung-hyung

Regie: Cho Sung-hyung

Kamera: Thomas Schneider

Produktion: Kundschafter Filmproduktion, hr, Andreas Banz

Bundesstart: 25.06.2015

Start in Dresden: 06.08.2015

FSK: o.A.