Mädchen im Eis

Drama, Deutschland/Russland 2015, 92 min

Eine geheimnisvolle schwarzhaarige Schöne, die ihre große Liebe in den Schneeweiten Russlands sucht, ein mysteriöser Öko-Oligarch und das frostige Polargebiet. Fertig sind die Zutaten zu einem deutsch-russischen Drama über Liebe und das Leiden am großen Land und der Natur. Der Verleih nennt es: eine Amour Fou am Limit, eine Mission ohne Regeln, ein schwarzhumoriger Road Movie-Thriller mit Pinguinen. Schön auf alle Fälle, dass es fernab unserer aktuell verspannten Medien noch so etwas wie Normalität gibt. Denn die findet ja tatsächlich auch statt, denn nicht alle Russen sind böse und nicht alle Deutschen Wohltäter.
Doch zurück zu diesem vergnüglichen Film mit obskuren Plotwendungen und schwarzem Humor. Die 20-jährige Winja (Lucie Heinze) macht sich von Deutschland auf ins ferne Polargebiet, um ihre große Liebe Andrei (Anton Pampushnyy) zu überraschen. Dort, im schneeverhangenen Norden Russlands, quartiert sich Winja in einem abgelegenen und in die Jahre gekommenen Wintersporthotel ein. Natürlich erwarten sie jede Menge Überraschungen. Ihre große Liebe findet sie allerdings mit Frau und Baby an seiner Seite. Dafür trifft sie im Hotel auf den 70-jährigen Wsewolod Starych (Aleksei Guskov), steinreicher Oligarch und selbsternannter Umweltaktivist. Der will einen apokalyptischen Kurzfilm drehen, hat es dabei aber alles andere als mit Profis zu tun. Zudem hat er es sich zur Aufgabe gemacht, Winja zu ihrem Glück zu verhelfen - und das auf seine eigene, nicht immer ganz legale, Art.
Inszeniert wurde der ungewöhnliche Road Movie-Thriller von Stefan Krohmer (»Sie haben Knut«, »Sommer ‘04«) nach einem Drehbuch von Daniel Nocke (»Sie haben Knut«, »Same Same But Different«). Hervorzuheben ist die liebevoll Besetzung mit der sympathischen, in Oschatz geborenen Neuentdeckung Lucie Heinze (»Das Hochzeitsvideo«, »Fünf Freunde 4«), sowie den russischen Schauspielern Aleksei Guskov (»Das Konzert«) und Yuri Kolokolnikov (»Game of Thrones«) in den Hauptrollen. Benedict Neuenfels fängt dazu magische Bilder in der eindrucksvollen Szenerie entlegener russischer Orte um Murmansk ein.
ak