Boy 7

Drama, Niederlande/Deutschland 2015, 104 min

Alles beginnt wie in einem von diesen begehrten Albträumen. Du wachst auf, hast keine Ahnung, wo du bist, geschweige denn wer, und wirst von der Polizei verfolgt. Später erfährst du, dass die ganze Stadt wegen Mordes nach dir fahndet, aber jetzt rennst du erstmal… Du bist Sam. Das findest du bald raus. Weil du vorgesorgt hast. Weil du den Blackout hast kommen sehen. Little black book of memento. Du siehst übrigens aus wie David Kross. Das ist Zufall. Weil die Mikro-ID Nr. 7 gerade neu vergeben werden sollte. An einen Computerhacker, der zur Resozialisierungsmaßnahme in eine Art Internat gesteckt wurde. Sam wollte bloß für ein Mädchen die Abi-Noten aufbessern. So landete er bei der Kooperation X, deren Direktor Fredersen (Jörg Hartmann) in den straffälligen Jugendlichen die Zukunft der Gesellschaft sieht. Auch Lara steckt in diesem IT-Knast, wo junge Hacker trainiert werden, um sie für Industrieunternehmen kompatibel zu machen. Lara ist Nr. 8 und ziemlich unnahbar. Aber Sam knackt ihren Code und teilt bald schon seine Befürchtungen mit ihr, dass hier Gehirnmanipulationen vorgenommen werden. Gemeinsam mit Sams Trainingspartnerin Safira arbeiten sie sich bis in den X-Server vor und finden Informationen, die sie besser der Polizei übergeben sollten. Am nächsten Morgen kann sich Safira an nichts erinnern und stirbt kurz darauf denselben Hirnschlag-Tod, den auch schon die alte Nr. 7 erlitten haben soll. Mikro-ID-Crash hatte in dessen geheimer Personalakte gestanden… Die Liste der medialen Reminiszensen für die vorliegende Romanverfilmung beginnt bei Fritz Langs »Metropolis«, geht über Huxleys »Brave New World« und endet bei »Die Tribute von Panem«, und mehr noch; »Boy 7« hat sogar einen Film-Zwilling in den Niederlanden. Von dort stammt auch der Roman von Mirjam Mous, welchen »Chiko«-Regisseur Özgür Yildirim hier mit sicherer Hand in eine finstere Dystopie verwandelt.
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