Big Game

Mitten im finnischen Niemandsland steht der schüchterne 13-jährige Oskari vor einer großen Aufgabe. Er muss nach alter Tradition, um vom Jungen zum Mann zu werden, eine Nacht alleine und nur mit Pfeil und Bogen bewaffnet in der finnischen Wildnis verbringen. Dort ist es seine Aufgabe, ein Tier zu erlegen. Dabei kommt schon mal die erste Frage auf, ob es diese Tradition schon vor oder erst nach »300« gab. Nun ja, immerhin sind die Tiere in Finnland keine mutierten Wölfe. Dennoch ist dies keine leichte Aufgabe für Oskari, denn er ist ne ziemliche Weichpüppi, und nicht mal sein Vater glaubt an seinen Erfolg. Während sich Oskari also voller Versagensängste in die finstere Nacht begibt, wird über ihm das Dienstflugzeug des amerikanischen Präsidenten Ziel eines Terroranschlags. Dieser (Samuel L. Jackson) wird aber grade noch rechtzeitig von seinen Leibwächtern in eine Rettungskapsel gestopft und aus dem Flugzeug geschossen. Mitten in die finnische Pampa. Landen tut el Presidente genau vor Oskari, welche ihn zwar findet, allerdings wenig beeindruckt ist. Denn immerhin macht ihn nicht POTUS zum Mann, sondern nur ein totes Stück Tier. Insofern bleibt dem mächtigsten Mann der Welt zum Überleben nix anderes übrig, als den jungen Jäger bei seiner Jagd zu begleiten. Was die beiden nicht wissen, ist, dass sie selbst die Gejagten sind. Denn die Attentäter sind ihnen auf der eisigen Spur und die Jagdsaison ist eröffnet. Während Regisseur Jalmari Helander in »Rare Exports« noch Jagd auf den Weihnachtsmann machte, steht nun der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika auf der Karte. Der Mann steigert sich.
José Bäßler