The Salvation

Western, Dänemark/Südafrika/Großbritannien 2014, 93 min

Es gab mal eine Zeit, da war der Western eine rein amerikanische Angelegenheit, oder besser gesagt, das amerikanische Genre schlechthin. Das, und auch die Zeit, in der diese Filme regelmäßig in unseren Kinos liefen, ist schon lange vorbei. So gab es zuletzt einen Western aus Österreich (»Das finstere Tal«), einen aus Deutschland (»Gold« von Thomas Arslan) und einen (amerikanischen) Italowestern (»Django Unchained«). Nun kommt endlich der erste Western aus Dänemark in die Kinos. Als Kulisse dient die karge Landschaft Südafrikas und in der Hauptrolle spielt - wie könnte es anders sein? - Mats Mikkelsen. Die Welt, die Regisseur Kristian Levring (bekannt für seinen ungewöhnlichen Dogma-Beitrag »The King is Alive«) hier erschafft, ist eine künstliche, am Film geschulte. Er benutzt alle Elemente des klassischen Westerns (nur die Indianer fehlen), so dass der Film auch zur Zeit der großen gesetzfreien Siedlungswelle spielt, mit dem Augenmerk auf die bisher selten erwähnten dänischen Einwanderer. Stilisierung, Musik und Pathos holt sich der Film vom Italowestern und ist dabei, wie es sich für einen Spätwestern gehört, auch schön hart und brutal.
Und worum gehts? Um Rache natürlich. Mikkelsen, nach der Niederlage im Deutsch-Dänischen Krieg 1864 ausgewandert, hat sich schon eine Weile an die rauen Sitten an der Frontier gewöhnen können, und nun sollen Frau und Kind nachkommen - werden allerdings schon bei ihrer ersten Fahrt in der Postkutsche vergewaltigt und ermordet. Die Tat ist schnell gesühnt, dumm nur, dass der Bruder des ermordeten Übeltäters Anführer einer Bande Gesetzloser ist. Eine simple Ausgangslage, die man von Clint Eastwood kennt - und es sieht fast so aus, als habe dieser in Mats Mikkelsen einen ebenbürtigen Nachfolger gefunden.
Felix