Hirngespinster

Drama, Deutschland 2013, 96 min

Keine leichte Kost wird uns hier von Christian Bach, der sich für das Drehbuch von einem authentischen Fall inspirieren ließ, präsentiert, dafür aber hohe Schauspielkunst, nicht nur, aber ganz besonders von Tobias Morettie (»Das Finstere Tal«), der seine bewundernswert blauen Augen auch einzusetzen weiß - und wie!
Er spielt den ehemals gefeierten und gut situierten Architekten Hans Dallinger, der jedoch an Schizophrenie leidet - besser gesagt, seine Familie leidet. Leider gehört es zum Krankheitsbild, dass er nicht einsehen will/kann, dass er erkrankt ist. Seine Frau Elli hat die Ernährerrolle übernommen und arbeitet oft bis spät in die Nacht. Sein 22-jähriger Sohn Simon ist mit Abitur auf einem Job als Schulbusfahrer hängen geblieben. Er schmeißt den Haushalt und kümmert sich hingebungsvoll um die kleine Schwester.
Simon ist frisch verliebt in Verena, die jedoch kaum in der Kleinstadt zu halten ist und nach Hamburg gehen wird, um Medizin zu studieren. Der Verlust zerreißt ihn förmlich. Alles wäre viel einfacher, wenn der Vater einsichtig wäre und sich einer Behandlung unterzöge… Simon drängt ihn immer wieder dazu, bis die Situation eskaliert und er erkennen muss, dass er das Leben seines Vaters nicht ändern kann sondern nur sein eigenes.
Shunya