Jack und das Kuckucksuhrherz

Animation, Frankreich 2013, 94 min

Ein kalter Wintertag im späten, schottischen 19. Jahrhundert ist kein erstrebenswerter Zeitpunkt, um geboren zu werden. Für den kleinen Jack war es ein großes Glück, dass sich eine Kuckucksuhr im Hause befand, als sein Herz nicht von allein schlagen wollte, während ringsum die Vögel tot vom Himmel fielen und zu Eis erstarrte Tränen über das Kopfsteinpflaster schlitterten. So kalt war es an jenem Tag in Edinburgh. Doch fröhlich ruft der Kuckuck und einmal montiert und in Gang gesetzt, braucht die Uhr nur regelmäßig aufgezogen zu werden, und der kleine Jack würde ein Kind wie alle anderen werden. Na ja fast; es tickte in seiner Nähe, auf der Brust drehten sich die Zeiger und es galten noch die Regeln: Vermeide Zorn und Erregung und berühre nie die Zeiger. Behütet und umsorgt wächst er auf, und doch; als er der kleinen Flamencotänzerin Miss Acacia begegnet, wartet auf den scheuen Kuckuck in seiner Brust bald die schwerste Prüfung. Ihrer Stimme ist er erlegen, der Anmut ihrer Bewegungen verfallen und mit Joe, einem streitsüchtigen Mitschüler, soll er sich nun auch noch prügeln um sie… Wer einmal den Blick in ein tickendes Uhrwerk geworfen hat, erinnert sich womöglich an die Mechanik gewordene Gleichzeitigkeit von Fantasie und Physik, und nicht von ungefähr versprüht diese neuerliche Hommage an George Méliès Erfindergeist seine bildgewaltigen Einfälle mit soviel Liebe zum Detail, dass es dem Herzen des geneigten Zuschauers bald ähnlich ergehen möchte wie der glühenden Unruhe in Jacks Uhrenkasten. Gemeinsam mit dem pfiffigen Méliès höchstselbst macht sich Jack auf nach Andalusien. Wo junge Männer ihre Herzen üblicherweise an Flamenco tanzende Mädchen verschenken.
alpa kino

Buch: Mathias Malzieu

Regie: Mathias Malzieu, Stéphane Berla

Produktion: Hewlett Packard, Luc Besson, Virginie Silla

Bundesstart: 03.07.2014

Start in Dresden: 03.07.2014

FSK: ab 6 Jahren